BILD Sprache
Drei große, eine kleine Kugel. Ganz ruhig liegen sie da. Die Sonne wirft schon lange Schatten. Es
wird Abend. Und es schaut nach dem Schieben einer ruhigen Kugel aus. Eine ruhige Kugel bewegt sich nicht. Diese Kugeln aber haben sich bewegt, heftig, schnell. Von ruhiger Kugel keine Rede. Ir
gendwo jenseits des Bildausschnitts stehen Männer. Sie flüstern, sie beraten sich. Einer schliff wie nebenbei mit dem Schuh über den Sand, glättete
die Bahn. Es geht um die Einschätzung der Entfernung, um das Lesen der Eigenheiten auf der groben Bahn. Und doch kann es sein, dass der Unter
grund ganz egal ist. Denn die letzte Kugel, die am nächsten zur kleinen liegt, flog. Sie flog mit hefti
gem Schwung. Sie berührte den Boden erst spät, schoss mit lautem Klacken eine andere weg. Da
wich die Anspannung der Gewissheit: Der Schießer hat seine Arbeit perfekt erledigt. Drei große Kugeln
ganz nah an der kleinen und keine Kugel der Gegner irgendwo zu sehen.
Pétanque heißt das Spiel, dessen Bewegung nicht auf einem Foto eingefangen werden kann. Still liegen die siegreichen Kugeln. Gleich werden
die Spieler kommen, die Kugeln aufheben, weiterspielen, bis die Nacht da ist. Sie werden Pastis trinken am Rand der Spielfläche. Sie werden diskutieren und beweisen, dass dieses Spiel nichts damit zu
tun hat, eine ruhige Kugel zu schieben.