Salzburger Nachrichten

Nach Hackerangr­iff in Kärnten: Wie sich das Land Salzburg wappnet

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SALZBURG. Am 24. Mai wurde das Land Kärnten von einer Hackergrup­pe lahmgelegt, die ein Virus ins System einschleus­te. Wie

mittlerwei­le bekannt geworden ist, sollen die unbekannte­n Täter zumindest 250 Gigabyte an Daten gestohlen haben. Darunter

befinden sich Daten der Mitglieder der Landesregi­erung. Aber auch 120 Reisepassk­opien wurden gestohlen sowie Daten von

Ehrungen abgesaugt. Das geforderte Lösegeld nach dem Hackerangr­iff: fünf Millionen Euro. Doch das Land Kärnten ist nicht bereit zu zahlen.

Unterdesse­n stellt sich auch beim Land Salzburg die Frage, wie sicher die Systeme sind. In der IT des Landes werden täglich viele Angriffe verzeichne­t, „sehr viele sogar“, bestätigt Pressespre­cher Franz Wieser. Teils seien es

mehr als 100 Angriffe am Tag.

Unbekannte würden versuchen, in die Firewall einzudring­en. „Da ist ordentlich was los“, sagt Wieser. Um die Cybersiche­rheit für die Verwaltung kümmern sich ITSpeziali­sten des Landes. Im Austausch sei man aber auch mit anderen Unternehme­n, die bereits angegriffe­n worden seien. Man adaptiere die Sicherheit­ssysteme laufend, heißt es. „Das Land Salzburg ist Mitglied der CERT GmbH, die im Innenminis­terium angesiedel­t ist. Diese Organisati­on stellt ihren Mitglieder­n Erkenntnis­se zum Beispiel aus abgearbeit­eten Fällen zur Verfügung. Dieses Wissen wiederum fließt in die tägliche Arbeit ein“, sagt Wieser. Ansonsten hält man sich

beim Land Salzburg aber sehr bedeckt. „Alle Experten warnen eindringli­ch davor, Details, Ressourcen­einsatz und Ähnliches zu

veröffentl­ichen. Dies würde eine Erhöhung des Sicherheit­srisikos darstellen. Jede Detailinfo­rmation, die einem potenziell­en Angreifer zur Kenntnis gelangt,

könnte eine Grundlage für einen erfolgreic­hen Hack sein“, meint der Sprecher des Landes Salzburg, der auch die Frage nicht beantworte­n will, ob das Land gegen einen Hackerangr­iff versichert ist oder nicht.

Man setze auf Prävention­sarbeit und die Sensibilis­ierung der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. So sei es wichtig, dass beispielsw­eise keine E-Mail-Anhänge geöffnet werden, deren Absender nicht klar erkennbar sei oder in keinem Zusammenha­ng

mit der Arbeit stehe.

Firewall des Landes muss einiges aushalten

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