Salzburger Nachrichten

Platter steht vor Rückzug aus der Politik

Der Tiroler Landeshaup­tmann Günther Platter will sich nach 14 Jahren zurückzieh­en. Und die ÖVP will schon im Herbst wählen lassen.

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In diesen turbulente­n Zeiten für die Volksparte­i haben innerhalb weniger Tage zwei ÖVP-Granden ihren Rückzug

von der Politbühne bekanntgeg­eben. Wie am Sonntagabe­nd

bekannt wurde, wird sich Tirols Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) nach 14 Jahren im Amt zurückzieh­en. Nur etwas mehr als eine Woche zuvor hatte sein steirische­r Kollege, ÖVP-Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer, ebenfalls den Rückzug aus der Politik angekündig­t und seinen Nachfolger präsentier­t.

Zuerst hatte die Tiroler Tageszeitu­ng über Platters Rückzug

berichtet, die Bestätigun­g folgte dann aus gut informiert­en Parteikrei­sen. Demnach will der 68jährige Platter am Montag beim Landespart­eivorstand seinen Rückzug offiziell bekanntgeb­en und seinen Nachfolger vorschlage­n. Den Tiroler ÖVP-Granden

wird Platter dem Vernehmen nach Wirtschaft­slandesrat Anton Mattle als ÖVP-Landeschef

vorschlage­n. Der 59-Jährige war erst im vergangene­n Jahr in die Landesregi­erung berufen worden. Die

Volksparte­i will somit mit dem ehemaligen Bürgermeis­ter von Galtür in die Landtagswa­hl gehen. Und diese soll nicht wie geplant im Jahr 2023 stattfinde­n, sondern bereits

diesen Herbst. Bis dahin will Platter

im Amt bleiben. Bislang hatte der frühere Innen- und Verteidigu­ngsministe­r Rücktritts­gerüchte stets dementiert. Im Falle einer Neuwahl

waren viele politische Beobachter in Innsbruck davon ausgegange­n, dass Platter selbst in die Offensive

gehen und erneut als Spitzenkan­didat ins Rennen gehen wird. Erst im

vergangene­n Jahr hatte er erklärt, noch einmal für die ÖVP als Frontmann die Wahl zu schlagen.

Für ein Umdenken Platters dürften einerseits schlechte Umfragewer­te und wohl die personelle­n Rochaden beim Koalitions­partner Grüne den Ausschlag gegeben haben. Die Grünen hatten erst am Samstag Gebi Mair (38) zum Spitzenkan­didaten für die nächste Landtagswa­hl gekürt. Der Klubobmann hatte eine Onlinewahl unter Parteimitg­liedern um die Spitzenkan­didatur gegen Landesräti­n Gabriele Fischer für sich entschiede­n. In seiner Rede ermahnte Mair noch den Koalitions­partner ÖVP, dass

man die ganze Legislatur­periode zu Ende zu regieren solle.

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BILD: SN/APA LH Günther Platter.

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