Gute Bakterien helfen bei Depressionen
Probiotika können die mikrobielle Darmvielfalt aufrechterhalten.
BASEL. Die Gabe von Probiotika für die Darmflora kann die Wirkung
von antidepressiven Medikamenten verstärken. Das zeigt eine randomisierte kontrollierte Doppelblindstudie der Universität Basel und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel, die im Fachmagazin „Translational Psychiatry“veröffentlicht wurde.
Forschende vermuten schon länger, dass die Mikrobengemeinschaft im Darm die psychische Gesundheit und das depressive Verhalten beeinflusst. Deshalb stellt die „Mikrobiom-Darm-Hirn-Achse“einen vielversprechenden Angriffspunkt für die Behandlung von Depressionen dar. Das Basler Team nahm diesen Ansatz in einer Studie mit 47 Patienten, die in stationärer Behandlung waren, ins Visier. Zwar
milderten die Antidepressiva die depressiven Symptome in beiden Gruppen, doch der Zustand der mit Probiotika behandelten Patienten verbesserte sich deutlich stärker.
Wie die Analyse von Stuhlproben ergab, erhielten die Probiotika die mikrobielle Darmvielfalt aufrecht und die Häufigkeit von Milchsäurebakterien nahm zu. Diese Zunahme ging mit einem Rückgang der depressiven Symptome einher.