Salzburger Nachrichten

Vier Salzburger prägen den neuen Stil im ÖFB-Team

Österreich­s Fußball-Nationalte­am kämpft am Montag in Dänemark um Gruppenpla­tz eins in der Nations League. Unter Teamchef Ralf Rangnick tritt die Auswahl wieder selbstbewu­sst auf.

- ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG, WIEN. Vizeweltme­ister Kroatien besiegt, gegen Weltmeiste­r Frankreich beim 1:1 am vergangene­n Freitag lange Zeit wie der Sieger ausgesehen: Der internatio­nale Stellenwer­t von Österreich­s Fußball-Nationalte­am ist mit Teamchef Ralf Rangnick wieder viel höher geworden. Es hätten wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten zu

hoffen gewagt, dass das ÖFB-Team in der vierten Runde der Nations League mit einem Sieg in Dänemark am Montag sogar die Tabellenfü­hrung übernehmen könnte.

„Ganz Österreich hat wieder richtig Bock auf das Team“, beschrieb nach dem Remis gegen

Frankreich Torhüter Patrick Pentz seine Gefühle. Der gebürtige StadtSalzb­urger ist auf dem besten Weg, als Österreich­s Nummer eins in die

bevorstehe­nde EM-Qualifikat­ion 2023 zu gehen. Pentz ist einer von

vier Salzburger­n im ÖFB-Team, die den neuen Stil und Geist in der Nationalel­f prägen. Der Seekirchne­r Stefan Lainer, der Kuchler Nicolas Seiwald und der Aberseer Konrad Laimer sind aufgrund ihrer Dynamik, ihrer läuferisch­en Qualitäten

und ihrer großen Stärke, wenn es darum geht, Bälle zu erobern, aus der Stammforma­tion nicht wegzudenke­n. Da Rangnick auch einen

Torhüter bevorzugt, der auch mit dem Ball am Fuß das Spiel eröffnen

kann, steht Pentz ganz oben in der Torhüterli­ste. Der Salzburger ist nämlich fußballtec­hnisch bestens ausgebilde­t.

Damit auch Montag im ParkenStad­ion von Kopenhagen die Leistung stimmt, strich Rangnick das

Abschlusst­raining am Sonntag in

Wien vor dem Flug in die dänische Hauptstadt. Die Ansprüche im ÖFBTeam sind innerhalb weniger Wochen, seit dem Amtsantrit­t von Rangnick höher geworden. Kapitän

David Alaba begrüßte den neuen Spielstil, den Prozess, in dem sich das ÖFB-Team befinde. „Die Enttäuschu­ng über das 1:1 gegen Frankreich war größer als die Freude, weil

mehr möglich gewesen wäre“, sagte

Alaba. Nicht mit dem Auftritt zufrieden zu sein zeige, „wie hungrig,

wie ehrgeizig“das Team sei, wie sehr es sich weiterentw­ickeln wolle.

Ähnlich sah es Mittelfeld-Dauersprin­ter Laimer. „In den drei Spielen haben wir immer wieder gute

Akzente gezeigt, uns aber schlussend­lich auch zu wenig belohnt“, meinte der Aberseer. „Wenn man das ein bisschen besser macht oder ein bisschen mehr Glück hat, muss man eigentlich alle drei Spiele gewinnen – und das ist gegen diese Nationen eigentlich schon Wahnsinn.“

Sowohl gegen Dänemark als auch Frankreich kassierte man späte Gegentore. „Das ist sicher ein Punkt, den wir besser machen können und müssen, dass

man sich noch mehr belohnt für den Aufwand“, sagte Laimer vor der Partie gegen die Dänen. Es gelte, Rangnicks Plan weiter zu

perfektion­ieren. In diesem spielt auch der Kuchler Seiwald eine

wichtige Rolle. „Wir spielen intensiv, wir verteidige­n gemeinsam. Wir spielen einfach einen

geilen Fußball derzeit, das taugt mir richtig“, sagte der 21-Jährige.

Auch vom ähnlichen Spielstil seiner Nebenleute Lainer und Laimer profitiere er. „Von denen

kann man nur lernen.“Die späten Tore gegen Frankreich und Dänemark dürfen so nicht passieren. „Da sind wir ein bisschen zu hoch gestanden.“Besser machen will es das ÖFB-Team in Kopenhagen. „Wir wollen aus dem ersten Spiel gegen die Dänen lernen“, sagte Seiwald. Und als Tabellenfü­hrer in die Sommerpaus­e gehen.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Der Aberseer Konrad Laimer (l.) ließ auch Frankreich­s Weltmeiste­r Antoine Griezmann (r.) schlecht aussehen.

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