Salzburger Nachrichten

Ferrari-Fiasko freut Red Bull

Die Italiener mussten beim Formel-1-Rennen in Baku einen Doppelausf­all verdauen und erleben einen Rückfall in alte Zeiten. Max Verstappen und Sergio Pérez jubelten über vollen Erfolg.

- MICHAEL SWITIL

Die Festwochen für Red Bull Racing in der Formel 1 halten an. Beim Großen Preis von Aserbaidsc­han in Baku am Sonntag feierte der österreich­ische Rennstall den

bereits dritten Doppelsieg im achten Saisonrenn­en. Weltmeiste­r Max

Verstappen gewann mit einem souveränen Vorsprung von 20 Sekunden und baute seinen Vorsprung in der Fahrerwert­ung auf 21 Punkte aus. „Wir haben gut auf die Reifen aufgepasst und haben etwas Glück

mit den Ausfällen gehabt“, freute sich Verstappen.

Schärfster Verfolger des 24-jährigen Niederländ­ers ist inzwischen Teamkolleg­e Sergio Pérez, der nach seinem Sieg in Monaco erneut ein starkes Rennwochen­ende ablieferte. Der 32-jährige Mexikaner schlug

Verstappen im Qualifying, am Sonntag musste sich „Checo“mit dem zweiten Platz hinter seiner Nummer eins zufriedeng­eben. „Wir

waren mit dem Boxenstopp etwas spät dran, Max war wesentlich stärker, der Doppelsieg ist ein super Ergebnis“, sagte Pérez.

Ferrari erlebte zwei Wochen nach dem Desaster in Monaco das nächste Fiasko: Strategisc­h erlaubte sich das italienisc­he Traditions­team in Baku zwar keinen Fehler, dafür sah

keiner der beiden Ferrari-Piloten die Zielflagge. Noch in der Anfangspha­se des Rennens rollte Carlos Sainz auf dem vierten Rang liegend

mit einem Hydraulikp­roblem aus. Es war bereits der dritte Ausfall des 27-jährigen Spaniers in dieser Saison. „Es ist schade, was passiert ist. Das Jahr läuft bis jetzt nicht gut für

mich. Aber wir müssen als Team zusammenst­ehen und positiv bleiben“, sagte ein enttäuscht­er Sainz.

Noch bitterer war der unverschul­dete Ausfall des Teamkolleg­en Charles Leclerc. Der 24-jährige Monegasse, der sich am Samstag mit einer Wunderrund­e die vierte Pole

Position en suite sicherte, war nach einer virtuellen Safety-Car-Phase auf einer anderen Strategie als die

beiden Red Bull unterwegs und lag in Führung, ehe ein Motorschad­en alle Siegträume des WM-Kandidaten zunichtema­chte. Für Leclerc

war es der zweite Ausfall in den vergangene­n drei Rennen, in Monaco raubte ihm das eigene Team mit falschen Strategiee­ntscheidun­gen den Heimtriump­h. Dementspre­chend

groß waren Frust und Enttäuschu­ng bei Leclerc. „Es ist schwierig, das zu verstehen. Ich finde nicht die richtigen Worte, um das zu

beschreibe­n. Wir müssen uns das anschauen“, sagte Leclerc, der in der WM-Wertung weiter an Boden verliert. Sein Rückstand auf Verstappen beträgt

nun 34 Zähler. Noch schlimmer ist der Zwischenst­and in der Konstrukte­urswertung: Ferrari liegt 80 Punkte hinter Red Bull.

Mit Guanyu Zhou (Alfa Romeo) und Kevin Magnussen (Haas) schieden zwei weitere Piloten mit Ferrari-Motoren aus.

Viel Zeit, den Doppelausf­all zu analysiere­n und die richtigen Schlüsse zu ziehen, bleibt den Italienern allerdings nicht. Denn schon am kommenden Wochenende steht in Montreal das nächste Rennen auf dem Programm. „Die Zuverlässi­gkeit ist ein Schlüsself­aktor“, weiß auch

Teamchef Mattia Binotto.

 ?? BILD: SN/IMAGO ?? Ohne Konkurrenz: Max Verstappen und Sergio Pérez sorgten in Baku für den nächsten Red-Bull-Doppelsieg in dieser Saison.
BILD: SN/IMAGO Ohne Konkurrenz: Max Verstappen und Sergio Pérez sorgten in Baku für den nächsten Red-Bull-Doppelsieg in dieser Saison.

Newspapers in German

Newspapers from Austria