Salzburger Nachrichten

Wolf kam beim Zusammenst­oß mit einem Auto ums Leben

- ANTON KAINDL

BISCHOFSWI­ESEN. Die bayerische Polizei meldete am Sonntag einen Verkehrsun­fall, der für einen Wolf tödlich endete. Zu dem Zusammenst­oß kam es am sogenannte­n

Eisenricht­er Berg auf der B20 zwischen Bayerisch Gmain

und Bischofswi­esen direkt an der Grenze zu Salzburg. Ein 18-Jähriger aus Berchtesga­den

war gegen 2.25 Uhr dort mit seinem Fiat Richtung Bischofswi­esen unterwegs, als nach einer Kuppe plötzlich ein Tier auf die Fahrbahn gesprungen sei, so die Polizei. Es

wurde vom Auto frontal erfasst und tödlich verletzt. Der Autolenker blieb unverletzt. Am Wagen entstand ein Sachschade­n von 1000 Euro. Bei

dem getöteten Tier handelt es sich laut einem Jäger, der alarmiert wurde, mit ziemlicher Gewissheit um einen Wolf. DNAUntersu­chungen, die das belegen

können und auch Auskunft liefern, ob das Tier bereits bekannt ist, werden folgen.

Mit Beginn des Almsommers sind in Salzburg fast alle Tiere auf

die Almen getrieben. Es gebe natürlich die Befürchtun­g, dass es

wieder zu Rissen komme, sagt der Salzburger Wolfsbeauf­tragte Hubert Stock. Bisher sei es aber

heuer in Salzburg ruhig, während sich in den angrenzend­en Gebieten von Tirol und Kärnten viel tue. Der letzte Wolf wurde in Salzburg im Februar in Uttendorf

nachgewies­en.

Vermutlich war aber der in Bischofswi­esen getötete Wolf auch

in Salzburg. Landesjäge­rmeister Max Mayr-Melnhof sagt, es sei schon länger bekannt gewesen, dass zumindest zwei Wölfe in der Region waren. Im November und

Dezember sind sie in den bayerische­n Landkreise­n Berchtesga­dener Land, Traunstein und Rosenheim mehrfach nachgewies­en worden, weil sie in Hofnähe Weidetiere angriffen. Einer der Wölfe sei im Dezember vermutlich im Bereich von Großgmain und Wals unterwegs gewesen. Ein Autofahrer habe neben der Großgmaine­r Landesstra­ße ein

Tier fotografie­rt, von dem auszugehen sei, dass es ein Wolf war.

Sicher ist laut Mayr-Melnhof, dass einer ebendieser Wölfe nach

Tschechien abgewander­t und dort von einem Auto überfahren

worden ist.

Sorgen bei den Salzburger Almbauern

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