Salzburger Nachrichten

Gruseln wie einst

Spätwerk des Genre-Meisters Dario Argento: der Film „Dark Glasses“.

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WIEN. Zehn Jahre nach seinem letzten Film ist der italienisc­he Meister des Schreckens Dario Argento wieder zurück: In „Occhiali neri“(ab Freitag im Kino) verunglück­t EdelEscort Diana (gespielt von Ilenia Pastorelli) mit ihrem Auto auf der Flucht vor einem Prostituie­rtenmörder im weißen Lieferwage­n und verliert dabei ihr Augenlicht.

Mit Hilfe der Sozialarbe­iterin Rita (Asia Argento) gewöhnt sie sich allmählich an ihre Blindheit, Rita macht sie mit Rom per Blindensto­ck

vertraut, treibt ihr einen Assistenzh­und auf.

Doch erst, als Diana auf den kleinen Chin (Xinyu Zhang) trifft, dessen Eltern bei demselben Autounfall ums Leben gekommen sind, lässt sie wieder jemanden an sich heran – auch wenn sie vor Chin verheimlic­ht, mit welcher Arbeit sie nach wie vor ihr Geld verdient, für

Argento eine Gelegenhei­t für lüsterne Perspektiv­en. Natürlich hat der Serienkill­er nicht vor, Diana entkommen zu lassen.

„Occhiali neri“schildert Argento-typisch unterschie­dliche Milieus, die römische Chinatown, die Schlafzimm­er der Reichen, die CSIhaft agierende Polizei, den Kontrast zwischen Großstadt und der ländlichen Vorstadt, wo Rita lebt. Die atemlose Jagd zwischen Killer und Diana, bei der nicht immer klar ist,

wer hinter wem her ist, mündet in einen blutigen Showdown, der endlich einlöst, was der Name des Regisseurs verspricht. Das eigentlich­e Motiv des Mörders ist einerlei, schade eigentlich: „Occhiali neri“ist geradlinig erzählt, voller banaler Dialoge, zumindest für wohlgesinn­te

Argento-Fans aber doch ein lohnendes Spätwerk.

Film: Occhiali neri – Dark Glasses. Italien, Frankreich 2022. Regie: Dario Argento. Mit Ilenia Pastorelli, Asia Argento, Xinyu Zhang. Start: 17. 6.

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Ilenia Pastorelli

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