Acht Monate warten auf die Wärmepumpe
WIEN. Bosch Österreich hat 2021 einen Umsatz von 1,4 Mrd. Euro erzielt und damit das Niveau von vor
der Coronapandemie übertroffen. 150 Mill. Euro flossen in Forschung
und Entwicklung, 18 Mill. Euro wurden außerdem investiert.
Bosch hatte Ende 2021 weniger Beschäftigte als vor der Krise, aber nur weil frei werdende Stellen nicht rasch genug nachbesetzt werden
konnten, betont Österreich-Chef Helmut Weinwurm. Inzwischen habe
Bosch schon wieder aufgestockt und es würden weitere 250 Softwarespezialisten in Wien und 35 neue Mitarbeiter in Linz gesucht. Der Großteil werde in Österreich
gefunden, Bosch suche aber auch international nach Verstärkung.
Dabei kommt Bosch, wie praktisch alle Anbieter, in einigen Bereichen mit der Nachfrage nicht nach, etwa bei Wärmepumpen. Für einzelne Geräte gebe es Lieferzeiten von acht Monaten, räumt Weinwurm ein.
Die Nachfrage nach Wärmepumpen
habe sich in den vergangenen drei Monaten verdreifacht. Das sei in anderen europäischen Ländern ähnlich. Weinwurm geht davon aus, dass die Zulieferprobleme noch zwei
Jahre dauern werden, danach werde ein Rückstau abzuarbeiten sein. „Wir werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren sehr viel zu tun haben im Bereich Wärmepumpe.“
Mitunter vier Monate wartet man vereinzelt auch auf Haushaltsgeräte. Bosch hat für Waschmaschinen ein europaweites Pilotprojekt gestartet und bietet nun runderneuerte („refurbished“) Maschinen mit zwei Jahren Herstellergarantie an. Je
nach Alter und Baureihe liegen die Preise dafür bis zu 60 Prozent unter jenem eines vergleichbaren Neugeräts. Sollte es sich bewähren, erwägt Bosch eine Ausweitung auf andere Gerätekategorien.
Weinwurm verweist darauf, dass Bosch in Österreich nicht nur für elektrische Antriebe – mit Batteriewie auch mit Brennstoffzellen – forscht. Es werde auch in „effiziente
Verbrenner“investiert. Diese würden mit alternativen Treibstoffen noch eine Weile während des Umbaus der Wirtschaft benötigt.
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