Salzburger Nachrichten

Hitze kommt sehr früh

In Spanien spricht das Wetteramt schon jetzt vom heißesten Juni in diesem Jahrhunder­t. Auch in Frankreich wappnet man sich für Temperatur­en bis zu 40 Grad Celsius.

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MADRID, PARIS. Spanien ächzt in diesen Tagen unter einer sehr frühen Hitzewelle. Auf Mallorca

nähern sich die Temperatur­en vor allem im Inselzentr­um der 40Grad-Marke. Auf dem spanischen Festland ist es noch schlimmer –

vor allem die südliche Hälfte Spaniens von der Hauptstadt Madrid

bis in die Region Andalusien gleicht einem Backofen. Rund um die Städte Sevilla, Córdoba und Granada

wurden am Dienstag bis zu 43 Grad Celsius erwartet. Nachts sinken die Temperatur­en mancherort­s nicht

unter 27 Grad. Derart extreme tropische Nächte sind selbst im Hochsommer in Spanien eher selten.

Schuld an der Wetterlage sind heiße Luftmassen, die von Nordafrika nach Südeuropa zogen und sich über Spanien festsetzte­n. Mindestens bis Sonntag soll es auf der Iberischen Halbinsel ungewöhnli­ch

heiß bleiben. Urlauber, die über Fronleichn­am und das kommende

Wochenende nach Spanien reisen, sollten sich gut für diese Hitze rüsten.

Schon jetzt spricht Spaniens Wetteramt vom heißesten Juni in diesem Jahrhunder­t. Die Temperatur­en

liegen weithin sieben bis zwölf Grad über dem Durchschni­tt. Schon der milde spanische Winter war einer der wärmsten der Geschichte. Auch die Durchschni­ttstempera­tur im Mai mit Spitzenwer­ten von 40 Grad

war rekordverd­ächtig. „Das alles ist ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Sommer immer mehr verlängern“, sagt ein Sprecher des staatliche­n Wetteramts. Die große Hitze erschwert die Bekämpfung mehrerer Waldbrände. Das schlimmste Buschfeuer tobt bereits seit einer

Woche im Hinterland der südspanisc­hen Costa del Sol, nicht weit von der berühmten Badestadt Marbella entfernt. Bisher wurden dort mehr als 3500 Hektar Wald zerstört.

Auch Frankreich bereitet sich auf eine Hitzewelle mit Temperatur­en

bis zu 40 Grad vor. Die Regierung rufe mit Blick auf die kommenden Tage zu „Achtsamkei­t und Solidaritä­t“auf, sagte Regierungs­sprecherin Olivia Grégoire am Dienstag. Es seien Vorkehrung­en zum Schutz

von Obdachlose­n und älteren Menschen getroffen worden. Sie kündigte außerdem ein Programm zur Begrünung von Innenstädt­en an, für das 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden sollen. „Die Hitzewelle zeigt deutlich, welchen Einfluss der Klimawande­l bereits auf unseren Alltag hat“, sagte Grégoire. Sie verwies auf die Berichte des Weltklimar­ats, in denen vor einer Zunahme extremer Wetterphän­omene gewarnt wird. In Südfrankre­ich werden bis Samstag

Temperatur­en um die 40 Grad erwartet.

Es könnte die früheste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen in Frankreich werden.

In Österreich wird es in den nächsten Tagen großteils auch

hochsommer­lich warm, vor allem ganz im Westen. Die Temperatur­en

liegen aber deutlich unter jenen in Spanien oder Frankreich. Nach Prognosen der Salzburger Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) wird der wärmste Tag im Bundesland voraussich­tlich der Sonntag sein. Die Temperatur­en können 30 Grad oder knapp darüber erreichen.

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BILD: SN/AP Die Gruppe sucht Abkühlung beim Bingo-Spiel am Strand von Cádiz unter Sonnenschi­rmen.

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