Wirkungsloses Ölembargo
Der letzte „Monitor“-Bericht (ARD-Magazin) befasste sich
mit dem Problem, dass griechische Öltanker nach wie vor für Putin Erdöl von Schwarzmeerhäfen aus nach China
und neuerdings auch Indien transportieren, um die EUSanktionen zu umgehen.
Griechenland besitzt die größte Tankerflotte der Welt,
weshalb der griechische Präsident, der gute Geschäfte witterte, mit seinem Veto bei der
Abstimmung über Sanktionen gegen Russland drohte. Daraufhin wurde der Passus, dass
kein EU-Staat Erdöltransporte für Putin durchführen dürfe,
wieder herausgestrichen. Die EU-Vorsitzende verkündete stolz, dass die EU-Sanktionen
trotzdem überaus wirksam seien, weil es ein Versicherungsverbot für Agenturen in der EU gebe, derartige Transporte vorschriftsgemäß zu versichern. Somit wären derartige Transporte ohnehin
nicht möglich. Das war ein Schuss ins eigene Knie, denn asiatische Versicherer haben sich sofort auf dieses lukrative Geschäft gestürzt.
Fazit: Putin exportiert noch mehr Öl als bisher und seine Kriegskasse wird besser aufgefüllt als je zuvor. In einem Punkt hat die EU-Vorsitzende allerdings recht: Die EU-Sanktionen gegen Russland wirken sich tatsächlich spürbar aus, allerdings nur für uns EUBürger.
Friedrich Howanitz
5400 Hallein