Fachkräfte: Regierung muss handeln!
Die WKS fordert einen umfassenden Reformprozess zur Lösung der Arbeitskräfteproblematik. Es geht um die Wohlstandssicherung durch Mobilisierung des Arbeitskräfte-Potenzials.
Noch herrscht in der heimischen Wirtschaft
Aufschwung, der sich aus einem Nachzieheffekt nach zwei Jahren Pandemie ergibt. Gleichzeitig nimmt jedoch die Unsicherheit
zu. Vor allem aber plagt bereits die Hälfte aller Betriebe der Mangel an Fach- bzw. Arbeitskräften, wie nun jüngst die aktuelle Konjunkturumfrage der WKS ergeben hat.
WKS-Präsident Peter Buchmüller fordert daher einen umfassenden Reformprozess zur Lösung der Fachkräfteproblematik. „Wir müssen viele Mosaiksteine zu einem Zielbild zusammensetzen – es geht um nichts weniger als um die Wohlstandssicherung durch eine umfassende Reform des Faktors Arbeit. Die Regierung muss endlich vom Analysieren ins Handeln kommen!“
Weniger arbeiten hilft nicht aus der Krise
Die WKS fordert daher eine Arbeitsmarktreform, die spätestens im Herbst in Kraft treten
soll, unter anderem mit einem kostenneutralen degressiven Arbeitslosengeld. Eine Anhe
bung auf 70%, wie von AK und ÖGB gefordert,
oder jüngste Pläne zur Reduzierung der Arbeitszeit lehnt die WKS ab. „Wir müssen Anreize für die Aufnahme von Beschäftigung schaffen und nicht das Gegenteil tun!“Ebenso ist Buchmüller überzeugt davon, dass die
Krise nicht durch eine Arbeitszeitverkürzung bewältigt werden kann, sondern diese den Arbeitskräftemangel nur noch vergrößern wird.
Was nach Ansicht der WKS noch notwendig ist: Eine neue Rot-Weiß-Rot-Card muss die Beschäftigung von Fachkräften aus Nicht-EUStaaten wesentlich erleichtern. Generell muss Österreich aktiv als attraktiver Lebens- und
Arbeitsstandort beworben werden. Dies umfasst auch eine Neubewertung der Zuwanderung. Die Kurzarbeit darf nur mehr für Betriebe gelten, die keine andere Alternative mehr
dazu haben. Die WKS tritt zudem für einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ein bzw. für den Ausbau und eine Flexibilisierung des Kinderbetreuungsangebots.
Ebenso sollte älteren Personen, die auch schon in Pension sind, ein Weiterarbeiten ermöglicht werden. WKS-Präsident Peter Buchmüller: „Wir müssen jetzt sämtliche Potenziale heben, um die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten. Regierung und Sozialpartner müssen gemeinsam einen umfassenden Reformprozess in Gang setzen!“