Asfinag erteilt Öffnung von Pannenstreifen eine Absage
Die Autobahn-Gesellschaft verweist auf die Vorgaben des Verkehrsministeriums. Dieses ist gegen jede Kapazitätserweiterung. Die FPÖ sieht den Verkehrslandesrat in der Verantwortung.
SALZBURG. Nach Pfingsten steht
mit Fronleichnam das nächste Reisewochenende an. Und damit
vor allem entlang der Tauernautobahn (A10) eine weitere Geduldsprobe für staugeplagte Anrainerinnen und Anrainer, die den Umfahrungsverkehr im niederrangigen Straßennetz zu spüren bekommen. Um bei Überlastung auf den Autobahnen die Symptome zumindest zu lindern,
gab es unter Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) den Vorstoß,
bei Bedarf den Pannenstreifen für den Verkehr freizugeben. Dafür sprach sich auch Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) immer wieder aus.
Passiert ist das seither nicht. Die FPÖ erinnert Schnöll nun mit zwei schriftlichen Landtagsanfragen an seine Ansagen. Konkret
will die Partei wissen, was aus den Ankündigungen geworden
ist, den Abschnitt auf der Westautobahn (A1) zwischen Salzburg-Nord und Wallersee für eine Pannenstreifenöffnung auszubauen, und ob mit der Evaluierung des Abschnitts auf der A10 zwischen dem Knoten Salzburg
und Golling inzwischen begonnen wurde. Letztere habe Schnöll in der Landtagssitzung am 2. Februar in Aussicht gestellt. Der
Ausbau auf der A1 wurde jedenfalls auf Eis gelegt, nachdem Hofers Nachfolgerin an der Spitze des Ministeriums, Leonore Gewessler (Grüne), entschied, Neubauprojekte zu evaluieren. Mit dem Ergebnis, „dass Pannenstreifenfreigaben als kapazitätserweiternde Maßnahmen zu werten sind und diese vorerst nicht weiterverfolgt werden“, teilt die Asfinag mit. „Es ist ein neues österreichweites ,Verkehrsprognosemodell 2040‘ in Erarbeitung, dieses soll im Lauf 2023 vorliegen. Das ist abzuwarten und auf dessen Basis wird dann evaluiert,
wie mit derartigen Projekten weiterverfahren wird.“
Auch Schnöll sieht „keine positiven Signale“für eine Öffnung
von Pannenstreifen. Die Devise des Ministeriums sei, dass es keine Kapazitätserweiterungen auf den Autobahnen geben werde. Dennoch: „Für mich ist das schon
noch ein Thema“, sagt Schnöll. FPÖ-Verkehrssprecher Hermann Stöllner attestiert Schnöll Untätigkeit. Auf der Tauernautobahn
gebe es keine Ausreden mehr. „Digitale Überkopfhinweiser sind wegen des IG-L 100 vorhanden und ein durchgehender breiter Pannenstreifen auch“, meint Stöllner.