Diesmal liegen die Leichen im Kloster
Im neunten Teil der TV-Krimireihe „Die Toten von Salzburg“steht das Kapuzinerkloster im Mittelpunkt. Einer der Hauptakteure fehlt.
SALZBURG. Bruder Karl Löster
und seine Mitbrüder kennen den Trubel schon. Es sei bereits das zweite Mal, dass er als Statist – einmal als Mönch auf dem Fahrrad und einmal im Einsatz für die Spurensicherung – bei den Dreharbeiten durchs Bild husche, sagt Löster. Das Kloster an sich sei ohnehin in jeder Folge im Bild. Ein, zwei Drehtage seien es im Schnitt
pro Folge. Diesmal seien es mit zwölf Tagen um einige mehr.
Denn in der neunten Folge der erfolgreichen TV-Krimireihe „Die
Toten von Salzburg“spielt das Kapuzinerkloster hoch über der
Stadt Salzburg eine Hauptrolle. In „Schattenspiele“wird auf dem Klosterareal im Zuge von archäologischen Grabungen neben einem Skelett aus dem Zweiten
Weltkrieg auch die frische Leiche eines Ordensbruders entdeckt.
Ein Detail, das Schauspieler Erwin Steinhauer – er verkörpert
Hofrat Alfons Seywald – extrem spannend findet: „Damit sind wir zum ersten Mal auch historisch
unterwegs.“Der Kapuzinerberg als Drehort sei schlichtweg phänomenal. Er müsse in diesen Tagen viel an Stefan Zweig und dessen Geschichte in Salzburg denken – inklusive dessen Emigration im Jahr 1934 nach London.
Steinhauer ist von Anfang an bei den „Toten von Salzburg“mit von der Partie. In dieser Zeit habe er vor allem das Café Bazar lieben
gelernt, in dem er auch in der Serie immer wieder verkehrt. Bestellt wird dort stets ein Cappuccino, den er noch mit einem Espresso aufpeppt. Mehlspeisen
verkneift sich Steinhauer im Bazar – „der Linie wegen“.
Eine Rückkehr in die Heimat stellen die Dreharbeiten für die
Salzburger Schauspielerin Patricia Aulitzky dar, die in der Folge eine Archäologin mimt. Bekannt
wurde sie mit ihrer Hauptrolle als Hanz Hölzls Ehefrau in dem Film „Falco. Verdammt wir leben noch“. Inzwischen lebt Aulitzky mit ihrer Familie in Wien. „Aber es ist immer wieder richtig schön,
hierher zurückzukommen.“Das Kapuzinerkloster sei für sie eine neue Entdeckung. „Hier heroben war ich vorher noch nicht.“
Einer fehlte diesmal in der Runde der Hauptdarsteller. Florian Teichtmeister alias Major Peter
Palfinger, der in der Rolle
nach einem Gleitschirmunfall im Rollstuhl sitzt. Er pausiert in dieser Folge, laut Drehbuch ist er auf Kur. „Ich wollte ja eigentlich zumindest einen leeren Rollstuhl mit auf dem Foto haben“, sagte Kollege Steinhauer. Doch damit
habe er kein Gehör gefunden.
„Ich bin schon zwei Mal als Statist durchs Bild gehuscht.“Kapuzinermönch
Bruder Karl Löster unterhält sich indes mit seinem „falschen"
Mönchskollegen, dem Schauspieler Heinz Trixner, über den Beruf des Schauspielers sowie die Berufung zum Leben in einem Orden. Der Kärntner Schauspieler ist aus der TV-Serie „Schlosshotel Orth“bekannt und kann an diesem Drehtag gar nicht aufhören, von der Arbeit hinter den
Klostermauern zu schwärmen. „All die Kirchen und Klöster in Österreich wurden immer an
ganz besonderen Orten errichtet. Und wenn man sich das Kloster hier ansieht, dann
fragt man sich, wie haben die es damals vor Hunderten Jahren geschafft, solche Bauwerke auf einem Berg zu errichten.“Anders als Bruder Karl zieht er die braune Mönchskutte nach dem Drehtag aus. „Es ist schon ganz schön heiß drunter.“
Gedreht wird in „Schattenspiele“auch im Augustiner Bräu und im Keltenmuseum in
Hallein. Neben den Hauptdarstellern, zu denen auch Michael Fitz und Fanny Krausz zählen, sind in dieser Folge Simon Hatzl, Nikolaus Barton, Sabine
Waibel, Damyan Andreev und Heinz Trixner dabei.
Der letzte Drehtag ist der 27. Juni. „Schattenspiele“soll
im kommenden Jahr im Fernsehen gezeigt werden.