Vermittler von Leiharbeitern in U-Haft
Abgaben im großen Stil nicht bezahlt. Schaden in sechsstelliger Höhe.
KUFSTEIN. Ein im Raum Innsbruck ansässiges Personalleasingunternehmen, das laut Polizei Mitarbeiter für „diverse namhafte“Generalunternehmen im Tiroler Baugewerbe bereitstellt, soll in Österreich fällige Abgaben für Gebietskrankenkasse, Bauarbeiter- und Abfertigungskasse und Finanzamt nicht
bezahlt haben. Damit und mit anderen Aktionen soll es sich des schweren gewerbsmäßigen Betrugs schuldig gemacht haben.
Seit 2021 sollen mehr als 30.500 Stunden nicht ordnungsgemäß verrechnet bzw. überhaupt nicht deklariert worden sein. Um die angefallenen Überstunden begleichen zu können, wurden vermeintlich erhöhte Deckungsrechnungen an ein Subunternehmen im Ausland gestellt. Mit sogenannten „Kickback-Zahlungen“kamen diese Geldbeträge wieder zurück nach Österreich. Der dadurch entstandene Schaden geht laut Polizeiangaben vom Mittwoch in einen sechsstelligen Bereich. Mitte April konnten drei Beschuldigte von Beamten des Landeskriminalamts Tirol festgenommen werden. Bei fünf Hausdurchsuchungen wurden Vermögenswerte von mehr als 600.000 Euro sichergestellt. Zuvor hatte es anonyme Anzeigen gegeben. Über die zwei Hauptbeschuldigten, die in die Justizanstalt Innsbruck überstellt worden waren, wurde Untersuchungshaft verhängt.