Salzburger Nachrichten

„Interpol-Beamte“auf Beutezug

Opfer werden dazu gebracht, Erspartes in Kryptowähr­ung zu überweisen.

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WIEN. Trickbetrü­gereien durch falsche Polizisten nehmen kein Ende. In einem aktuellen Fall stellte sich ein Kriminelle­r bei einem 26-Jährigen am Telefon als Interpol-Beamter vor. Im Zuge

von Ermittlung­en bei gravierend­en Verbrechen sei die Identität des 26-Jährigen mit zahlreiche­n Bankkonten in Verbindung gebracht worden. Der junge Mann laufe nun Gefahr, dass sein Erspartes konfiszier­t werde. Da es sich um internatio­nale Ermittlung­en

handle, solle der 26-Jährige auf keinen Fall die österreich­ische

Polizei kontaktier­en. Der Betrüger setzte das Opfer unter Druck, riet

ihm, seine Identität zu ändern und sein Erspartes auf sichere BitcoinWal­lets zu transferie­ren. Der 26-Jährige tätigte unter Anleitung

des Tatverdäch­tigen Bargeldtra­nsaktionen. Es kam zu einem Schaden im unteren fünfstelli­gen Eurobereic­h.

Und noch ein Fall: Ein 37-Jähriger wurde via Telefon von einem automatisi­erten System darüber informiert, dass er nun mit Interpol verbunden sei. Im Anschluss berichtete ein vermeintli­cher Beamter in englischer Sprache, es seien Dokumente gefunden worden, die Straftaten zuzuordnen wären. Der Geschädigt­e gab daraufhin seine Kontodaten an und wurde mehrmals angewiesen, verschiede­nste Transaktio­nen mittels Kryptowähr­ung durchzufüh­ren. Auch hier entstand Schaden im mittleren fünfstelli­gen Eurobereic­h.

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