Salzburgs Plan mit Mantl wird kaum zu verwirklichen sein
Bullen-Sportdirektor Christoph Freund kann sich vorstellen, dass Torhüter Nico Mantl bleibt, der aber braucht Spielpraxis.
Beim Trainingsstart von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg standen Trainer Matthias Jaissle die beiden Torhüter Philipp Köhn und Routinier Alexander Walke zur Verfügung. Die Nummer zwei der vergangenen Saison, Nico Mantl (22), darf nach seinen
Spielen mit der deutschen Unter21-Nationalmannschaft noch einige Tage Urlaub genießen. Und dennoch war der Torhüter ein Thema.
Mantl und Salzburg, das passte in der vergangenen Saison nicht richtig zusammen. Der Deutsche war als Nummer eins zwischen den Pfosten gestartet, verlor aber seine Position gleich nach der ersten Runde an Köhn, der diese auch mit konstanten Leistungen verteidigte.
Köhn wird auch die Saison 2022/23 als Nummer eins beginnen. Keine
guten Aussichten für Mantl. Der Deutsche hat sich in den vergangenen Wochen im Kreis der deutschen Nachwuchsauswahl auch immer wieder klar über seine Zukunft
geäußert. Sowohl gegen Ungarn (4:0) als auch gegen Polen (2:1) überzeugte Mantl zuletzt im Tor der deutschen U21 und löste mit der DFB-Auswahl das Ticket für die kommende Europameisterschaft.
Auch dort will der 22-Jährige die Nummer eins sein, dafür wird aber mehr Spielpraxis als zuletzt notwendig sein. Die wird er in Salzburg aber kaum erhalten. Mantl äußerte sich selbst zu der Thematik und stellte heraus, dass er als junger
Spieler mehr Einsatzzeiten brauche. „Das ist wichtig für meine Entwicklung“, sagte Mantl. Deshalb könne er sich eine Leihe vorstellen.
Die Salzburger wollen Mantl auch nicht verkaufen, sondern nur
verleihen und sehen ihn als zu starke Nummer zwei an. Mantls Fähigkeiten waren den Verantwortlichen in der Mozartstadt schon vor einem Jahr bekannt. Damals floss die nicht
geringe Ablösesumme von zwei Millionen Euro an den damaligen Drittligisten Unterhaching.
Sollte der 24-jährige Köhn seinen Vertrag bis 2025 erfüllen, bleibt Mantl jetzt nur die Flucht aus Salzburg, wenn er Spielpraxis sammeln will. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund betonte am Donnerstag: „Wir sind in einem ständigen
Austausch. Nico hat auch im U21-Nationalteam gezeigt, welche Qualität er hat. Wir werden mit ihm
noch einmal persönlich sprechen. Ich kann mir auch vorstellen, dass er in Salzburg bleibt. Aber es ist
noch keine Entscheidung gefallen. Nico hat bewiesen, dass er dafür
brennt, in Salzburg als Nummer eins im Tor zu stehen. Ich kann mir
vorstellen, dass er den Konkurrenzkampf annehmen wird.“Dass das tatsächlich der Fall sein wird, ist eher unwahrscheinlich, denn Mantl
wird kaum als klare Nummer zwei in eine zweite Saison bei Red Bull Salzburg gehen.
Überhaupt kein Thema ist bei den Bullen Torhüter Ersin Destanoğlu (21), der bei Beşiktaş Istanbul die Nummer eins ist.