Salzburg-Start von Thiem rückt näher
Dominic Thiem verzichtet auf Wimbledon. So steigen die Chancen, dass Österreichs Tennisstar beim ATP-Challenger im Volksgarten aufschlägt.
SALZBURG. Wann spielt Dominic Thiem wieder? Und wo versucht er nach seinem bisher enttäuschenden Comeback wieder in die Erfolgsspur zu finden? Seit Donnerstag ist klar, dass dies nicht in Wimbledon sein wird. Damit sind gleichzeitig die Chancen gestiegen, dass Österreichs Tennisstar nach einer wochenlangen Wettkampfpause bei den am 3. Juli beginnenden Salzburg Open aufschlägt.
Thiem scheint nicht mehr in der Nennliste für das Grand-Slam-Turnier (ab 27. Juni) auf. Das kommt wenig überraschend, zumal sich der ehemalige Weltranglistendritte derzeit in seiner heimatlichen Trainingsstätte in Traiskirchen auf Sand in Schlag bringt und ein Abstecher auf Rasen für ein Match –
mehr wäre nach sieben Auftaktniederlagen in Folge und ohne Vorbereitung nicht zu erwarten gewesen
– keinen Sinn ergeben würde. Sich nur das Preisgeld für die erste Runde in Wimbledon abzuholen, hat ein Multimillionär nicht nötig.
Viel wichtiger für Thiem ist es in der aktuellen Situation, Matchpraxis zu sammeln und endlich das so dringend benötigte Erfolgserlebnis einzufahren. Direkt nach dem abermals frühen Aus bei den French Open hatte der 28-Jährige Teilnahmen bei zwei Turnieren in Italien angekündigt, sich dann aber für einen Trainingsblock entschieden. Der Schritt zurück auf die ATPChallenger-Tour könnte nun tatsächlich in Salzburg erfolgen. Die Veranstalter um Gerald Mandl und Günter Schwarzl bestätigten den SN dahingehend Gespräche mit Thiems Management, Entscheidung sei aber noch keine gefallen. Für die
Salzburg Open ist ein Engagement eines Kalibers wie Thiem freilich eine finanzielle Herausforderung, die gemeistert werden muss.
Warum ein Salzburg-Start aus Thiems Sicht aber jedenfalls Sinn ergeben würde, geht allein aus seinem Turnierkalender hervor. So
plant der vierfache Grand-Slam-Finalist eine Sandplatztournee im europäischen Sommer, beginnend mit Båstad am 11. Juli, gefolgt von Gstaad (ab 18. Juli) und Kitzbühel (ab 25. Juli). Die Möglichkeit, zuvor
in der Heimat anzutreten, drängt sich dabei geradezu auf. Vorausgesetzt, Fitness und Form sind wieder auf einem dementsprechenden Niveau. Und Thiem berichtete zuletzt über Fortschritte im Training.
Die Anzeichen verdichten sich also, dass das ohnehin schon prominente Teilnehmerfeld im Salzburger Volksgarten mit dem Topstar schlechthin aufgewertet wird. Thiem wäre neben Richard Gasquet
und Co. der vierte ehemalige Top10-Spieler beim 137.000-Euro-Turnier. Zudem ist die heimische Elite
geschlossen vertreten.