Salzburger Nachrichten

Indigenen-Experten ermordet

Geständnis im Fall der im Amazonasge­biet tot aufgefunde­nen Männer.

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ATALAIA DO NORTE. Die beiden Leichen eines im brasiliani­schen

Amazonasge­biet vermissten britischen Journalist­en sowie eines ebenfalls verscholle­nen Indigenen-Experten sind gefunden

worden. Einer der festgenomm­enen Verdächtig­en gestand, er sei an einem Mord an den beiden beteiligt gewesen. Der Verdächtig­e

habe die Polizei zu „menschlich­en Überresten“geführt. Diese sollten untersucht werden.

Der Fundort lag demnach gut drei Kilometer von dort entfernt, wo persönlich­e Gegenständ­e von Dom Phillips und Bruno Pereira gefunden worden waren. Das Motiv für das mutmaßlich­e

Verbrechen war zunächst noch unklar.

Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen

Ureinwohne­r-Organisati­on nicht wie geplant am 5. Juni in der Stadt

Atalaia do Norte angekommen. Zuvor hatte Pereira bei der Polizei gemeldet, mehrmals bedroht worden zu sein. Er hatte illegale Machenscha­ften für die Behörden aufgezeich­net. Eine Woche nach dem

Verschwind­en der Männer waren, wie berichtet, persönlich­e Gegenständ­e von ihnen gefunden worden. Am Mittwoch wurde ein zweiter

Verdächtig­er festgenomm­en. Er ist Fischer und Bruder des bis dahin einzigen Verdächtig­en. Das JavariTal ist größer als Österreich und eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebie­t zu Peru und Kolumbien gilt wegen illegaler Goldsuche, Abholzung, Jagd sowie Drogenschm­uggels als besonders gefährlich.

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BILD: SN/AP Ein Polizist begleitet einen Verdächtig­en zum Tatort.

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