Was Wirte von Landwirten lernen können
Es gibt noch gute Nachrichten in diesen Tagen: Die Befürchtung, die Konsumenten
würden angesichts der Preiserhöhungen bei der Qualität der Lebensmittel sparen, hat sich so nicht bewahrheitet. Der Absatz von Bioprodukten
bleibt stabil, der Ab-Hof-Verkauf steigt in Salzburg sogar deutlich. Das zeigt, dass vielen Kundinnen und Kunden die Herkunft ihrer Lebensmittel einiges wert ist.
Wünschenswert wäre, wenn man auch beim Einkauf von verarbeiteten Produkten im Supermarkt über die Herkunft der Zutaten informiert würde. Immerhin:
Die Bundesregierung hat nun endlich die Einführung einer
verpflichtenden Herkunftsbezeichnung für Fleisch, Milch
und Eier beschlossen, die 2023 in Kraft treten soll.
Ein großes Manko aber bleibt: Denn die allgemeine Gastronomie wurde von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen. In den meisten Fällen wird man im Gasthof also auch in Zukunft nicht wissen, ob das Schnitzel
von einem Kalb stammt, das ein qualvolles Dasein in einer holländischen Fleischfabrik geführt hat – oder von einem Kalb aus einem Salzburger Freilaufstall. Die Politik wird hoffentlich bald nachschärfen: Die Konsumenten
haben ein Recht, zu wissen, was sie kaufen – im Wirtshaus ebenso wie im Hofladen.