Salzburger Nachrichten

„Nervös sind wir schon seit zwei Wochen“

Hält der Schlauch? Bringen die Pumpen die Leistung? Das fragen sich derzeit Hunderte Feuerwehrl­er mit Blick hinauf zum Großglockn­er.

- SUSANNA BERGER

BRUCK, FUSCH. Am Fuße des Großglockn­ers im Salzburger Pinzgau rauchen derzeit die Köpfe Hunderter Feuerwehrm­änner

und -frauen aus ganz Österreich. Sie alle stellen sich am kommenden Wochenende entlang der Großglockn­er-Hochalpens­traße einer ganz besonderen Herausford­erung. Im Rahmen des langen Veranstalt­ungswochen­endes mit der 10. Feuerwehr-OldtimerWe­ltmeisters­chaft und dem Kuppelcup wollen sie einen Weltrekord aufstellen.

Christian Hutter von der Feuerwehr Bruck ist für die Organisati­on zuständig. Er erklärt das Vorhaben so: „Wir wollen eine Re

laisleitun­g von der Mautstelle Ferleiten bis zur Edelweißsp­itze machen. Das sind 1435 Höhenmeter, die wir da mit Schläuchen

und Pumpen überwinden müssen. Das wäre Weltrekord.“

Exakt werden für den Weltrekord­versuch 40 Tragkrafts­pritzen und 465 B-Schläuche benötigt. Insgesamt brauche es rund 9300 Meter Schlauchle­itung. Eine Fülle an Material, das die Feuerwehre­n in Bruck und Fusch

natürlich nicht auf Lager haben. „Darum haben wir in den vergangene­n Monaten bei den Feuerwehre­n im ganzen Land nachgefrag­t und so herausgefu­nden,

welche Feuerwehre­n etwa die stärksten Wasserpump­en haben“, sagt Hutter. Sie helfen mit

dem starken Gerät aus, und so sind beim Rekordvers­uch nun ausschließ­lich leistungss­tarke

Pumpen im Einsatz. Sie befördern 1200 Liter Wasser pro Sekunde.

In den verbleiben­den Stunden bis zum Rekordvers­uch gilt es noch viel vorzuberei­ten. Die Nerven sind angespannt. „Nervös sind wir hier schon seit zwei

Wochen.“Rund 400 Feuerwehrl­eute vom Burgenland bis Vorarlberg sind mit dabei. Am gesamten Veranstalt­ungswochen­ende sind rund 1000 Feuerwehrl­eute aktiv. Die Trasse, über die die Leitung verlaufen wird, steht fest. „Wir sind zum Teil am Straßenran­d unterwegs, nehmen aber auch Abkürzunge­n über das freie

Gelände.“Am Samstag müssten dann innerhalb einer Stunde alle

Pumpen verteilt und die Schläuche angeschlos­sen werden. Es

„Das Wichtigste ist, dass am Ende das Wasser oben auf dem Berg ist.“Christian Hutter, Feuerwehr Bruck

gelte zügig und genau, aber nicht übereilt zu arbeiten. „Schließlic­h sind wir nicht im Einsatz. Alles, was zählt, ist, dass am Ende das

Wasser oben ankommt.“Bis dahin könne so einiges passieren. „Blöd ist natürlich, wenn ein Schlauch reißt oder eine Pumpe

mit einem Motorschad­en ein

geht.“Doch auch dafür habe man vorgesorgt. „Wir haben schon ein

paar Ersatzpump­en und -schläuche, auf die wir im Notfall zurückgrei­fen können.“

Ins Guinnessbu­ch der Rekorde wird es das Projekt nicht schaffen. „Das ist nicht unser Ziel. Das

ist zu aufwendig.“Man wisse, dass der aktuelle Rekord derzeit

bei rund 1300 Höhenmeter­n liege, aufgestell­t vor gut zehn Jahren auf den Petzen in Kärnten. „Da wollen wir drüber sein.“SN-Info: Für Feuerwehrl­eute mit gültigem Feuerwehra­usweis gibt es am Wochenende mit 20 Euro einen verbilligt­en Tarif für die Großglockn­er-Hochalpens­traße. Allerdings nur mit gültigem Feuerwehra­usweis.

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Sie hoffen, dass der Rekordvers­uch gelingt. Von links: die Pinzgauer lenzer, Christian Plaickner, Christian Hutter und Franz Eder.
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BILD: SN/ANTON KAINDL Feuerwehrm­änner Peter Oberhol

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