„Nervös sind wir schon seit zwei Wochen“
Hält der Schlauch? Bringen die Pumpen die Leistung? Das fragen sich derzeit Hunderte Feuerwehrler mit Blick hinauf zum Großglockner.
BRUCK, FUSCH. Am Fuße des Großglockners im Salzburger Pinzgau rauchen derzeit die Köpfe Hunderter Feuerwehrmänner
und -frauen aus ganz Österreich. Sie alle stellen sich am kommenden Wochenende entlang der Großglockner-Hochalpenstraße einer ganz besonderen Herausforderung. Im Rahmen des langen Veranstaltungswochenendes mit der 10. Feuerwehr-OldtimerWeltmeisterschaft und dem Kuppelcup wollen sie einen Weltrekord aufstellen.
Christian Hutter von der Feuerwehr Bruck ist für die Organisation zuständig. Er erklärt das Vorhaben so: „Wir wollen eine Re
laisleitung von der Mautstelle Ferleiten bis zur Edelweißspitze machen. Das sind 1435 Höhenmeter, die wir da mit Schläuchen
und Pumpen überwinden müssen. Das wäre Weltrekord.“
Exakt werden für den Weltrekordversuch 40 Tragkraftspritzen und 465 B-Schläuche benötigt. Insgesamt brauche es rund 9300 Meter Schlauchleitung. Eine Fülle an Material, das die Feuerwehren in Bruck und Fusch
natürlich nicht auf Lager haben. „Darum haben wir in den vergangenen Monaten bei den Feuerwehren im ganzen Land nachgefragt und so herausgefunden,
welche Feuerwehren etwa die stärksten Wasserpumpen haben“, sagt Hutter. Sie helfen mit
dem starken Gerät aus, und so sind beim Rekordversuch nun ausschließlich leistungsstarke
Pumpen im Einsatz. Sie befördern 1200 Liter Wasser pro Sekunde.
In den verbleibenden Stunden bis zum Rekordversuch gilt es noch viel vorzubereiten. Die Nerven sind angespannt. „Nervös sind wir hier schon seit zwei
Wochen.“Rund 400 Feuerwehrleute vom Burgenland bis Vorarlberg sind mit dabei. Am gesamten Veranstaltungswochenende sind rund 1000 Feuerwehrleute aktiv. Die Trasse, über die die Leitung verlaufen wird, steht fest. „Wir sind zum Teil am Straßenrand unterwegs, nehmen aber auch Abkürzungen über das freie
Gelände.“Am Samstag müssten dann innerhalb einer Stunde alle
Pumpen verteilt und die Schläuche angeschlossen werden. Es
„Das Wichtigste ist, dass am Ende das Wasser oben auf dem Berg ist.“Christian Hutter, Feuerwehr Bruck
gelte zügig und genau, aber nicht übereilt zu arbeiten. „Schließlich sind wir nicht im Einsatz. Alles, was zählt, ist, dass am Ende das
Wasser oben ankommt.“Bis dahin könne so einiges passieren. „Blöd ist natürlich, wenn ein Schlauch reißt oder eine Pumpe
mit einem Motorschaden ein
geht.“Doch auch dafür habe man vorgesorgt. „Wir haben schon ein
paar Ersatzpumpen und -schläuche, auf die wir im Notfall zurückgreifen können.“
Ins Guinnessbuch der Rekorde wird es das Projekt nicht schaffen. „Das ist nicht unser Ziel. Das
ist zu aufwendig.“Man wisse, dass der aktuelle Rekord derzeit
bei rund 1300 Höhenmetern liege, aufgestellt vor gut zehn Jahren auf den Petzen in Kärnten. „Da wollen wir drüber sein.“SN-Info: Für Feuerwehrleute mit gültigem Feuerwehrausweis gibt es am Wochenende mit 20 Euro einen verbilligten Tarif für die Großglockner-Hochalpenstraße. Allerdings nur mit gültigem Feuerwehrausweis.