Härtefälle beim Meister werden unvermeidlich sein
Bereits in den ersten Trainingseinheiten bei Fußballmeister Red Bull Salzburg waren ambitionierte Profis zu sehen. Kein Wunder, denn der Konkurrenzkampf ist vor allem im Offensivbereich groß.
SALZBURG. Samstag und Sonntag stehen für die Meisterkicker von Red Bull Salzburg insgesamt drei Trainingseinheiten auf dem Programm. Nicht nur wegen der angesagten großen Hitze wird es in den Übungseinheiten „heiß“werden.
Vor allem für die zahlreichen Stürmer im Kader geht es darum, gleich in den ersten Trainingseinheiten
bei Trainer Matthias Jaissle einen guten, nachhaltigen Eindruck zu
hinterlassen. Denn der Kampf um einen Platz in der Startelf zu Saisonbeginn am 15. Juli wird für die Angreifer beinhart.
Wenn man davon ausgeht, dass die brasilianische Neuverpflichtung Fernando vorerst einmal als
Angreifer Nummer eins in die Saison geht, dann kämpfen fünf weitere Stürmer um den Platz neben dem 23-Jährigen, der um rund sechs Millionen Euro vom ukrainischen Topclub Schachtar Donezk geholt wurde. Österreichs Nationalspieler Junior Adamu, Benjamin Šeško, Roko
Šimić, Noah Okafor und Sékou Koïta, der nach langer Verletzungspause wieder neu durchstartet, werden in den nächsten Wochen ordentlich Gas geben müssen. Im Angriff hat Jaissle auch nach dem Abgang von Topstürmer Karim Adeyemi die Qual der Wahl. Härtefälle, dass Stürmer trotz guter Trainingsleistungen nicht in der Startelf der Bullen stehen, werden unvermeidlich sein.
Da es für die meisten Angreifer Anfragen von Clubs aus den europäischen Topligen gibt, ist es durchaus möglich, dass bis zum Transferschluss am 31. August noch ein Offensivspieler den Serienmeister
verlässt. Erster Anwärter auf einen Transfer ist nach Informationen der SN Adamu. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund erklärte: „Wir haben einen sehr gesunden Konkurrenzkampf auf einem sehr hohen Level. Unsere Stürmer sind bezüglich der Schnellkraft top, können aber nicht permanent Vollgas
geben. Daher ist es wichtig, auch in der Breite viel gute Qualität zu haben.“Und Freund ergänzte: „In der vergangenen Saison haben wir gesehen, wie wichtig es ist, wenn wir
im Angriff während eines Spiels immer noch mit frischen Angreifern nachlegen können. Das war enorm
wichtig für unser Spiel. Diese Stärke konnten wir in den internationalen Partien zeigen. Und sie brachte uns den Erfolg.“
Salzburgs Kader für die Saison 2022/23 ist zum Großteil komplett. „Aber wir befinden uns mitten in der Transferzeit. Es ist schon möglich, dass es noch Ab- und Zugänge gibt. Spätestens in zwei Wochen sollten aber alle Entscheidungen
getroffen sein“, sagte Freund. Für den Sportdirektor stehen in der bevorstehenden Champions-LeagueSaison nicht nur die reinen Ergebnisse im Mittelpunkt. „Es geht auch
um die Art und Weise, wie wir auftreten.
Das wird sehr wichtig sein.“
Salzburg startet jedenfalls erneut als klarerer Favorit in die Saison in der Bundesliga. Der zehnte Titel in Serie wäre mit Sicherheit ein ganz
besonderes Ereignis. „Aber wir müssen gar nichts, wir wollen den zehnten Titel in Folge nach Salzburg holen, das würde schon etwas ganz Außergewöhnliches sein“, betonte Freund. „Wir wollen mit unserem Spiel die Zuschauer wieder
begeistern. Ob man die vergangene Saison mit dem Einzug in das Achtelfinale der Champions League dann noch toppen kann, wird man sehen. Aber es geht nicht nur um die Ergebnisse, sondern auch darum, die Energie auf den Platz zu
bringen.“
„Brauchen viel hohe Qualität im Angriff.“Christoph Freund, Salzburg-Sportdirektor