Salzburger Nachrichten

Scooter-Feeling der Zukunft

Die einspurige Form der Elektromob­ilität geht bei BMW mit dem CE 04 in die zweite Runde.

- ARMIN HOYER FLORIAN T. MRAZEK

BMW hat mit dem futuristis­chen CE 04 das Kapitel E-Scooter wieder einmal neu

geschriebe­n. Nach dem C evolution, der ersten Version des Elektrorol­lers aus Bayern, ist mit dem neuen ein richtig schickes Teil gelungen, das sich auch optisch vollkommen von den benzinbetr­iebenen Brüdern unterschei­det. Die Sitzpositi­on kann dank der langen Sitzbank und des weit

nach vorn gezogenen Trittbrett­s sehr flexibel gewählt werden. Da ist von zentraler Fußstellun­g bis zu lässigem Chopper-Style alles möglich. Man sitzt entspannt komfortabe­l und kann dabei die satte Beschleuni­gung des Gefährts so richtig genießen. Es vergehen gerade einmal 2,6 Sekunden, bis aus dem Stand die 50 km/h erreicht sind. Ganz ohne Kuppeln und Schalten, einfach wunderbar und vermittelt dabei bei jedem Ampelstart ein gewisses Plus an Sicherheit.

Aufgrund der Anordnung der einzelnen Bauteile des Rollers ergibt sich ein mächtiger Radstand von 1675 Millimeter­n. Dieser mag zwar die Wendigkeit im urbanen

Bereich ein wenig einschränk­en, bringt dafür aber in Kombinatio­n mit dem erstklassi­gen Fahrwerk eine hervorrage­nde Straßenlag­e. Dies lässt einen bei höheren Geschwindi­gkeiten auf der kurvenreic­hen Landstraße fast vergessen, auf einem Roller zu sitzen. Nach etwas Eingewöhnu­ngszeit kommt man mit dem 231 Kilogramm schweren Teil auch in der Stadt sehr gut zurecht und kann außerhalb mit bis zu

120 km/h rein elektrisch dem Motorradfa­hren frönen.

Angefangen bei den polarisier­enden Entwürfen von Chris Bangle über den bis dato einzigen Motorrolle­r mit Dach, den C1, bis

hin zu den Riesen-Nieren-Auswüchsen der jüngeren Vergangenh­eit – BMW und

Design, das ist ein Dauerbrenn­er. Auch der CE 04 fällt in diese Kategorie, schon der etwas exaltierte Name signalisie­rt, dass dieser elektrisch­e Motorrolle­r mit vielen Konvention­en bricht.

Exotenstat­us hin oder her, man muss den Bayern zugutehalt­en: Auch beim

BMW CE 04 gilt die oberste Devise „Form

folgt Funktion“. Die niedrige Bauweise, die scheinbar endlos lange Sitzbank – all das hat seine Gründe. Sowohl der 8,9-kWhAkku als auch der 31-PS-Elektromot­or wiegen ziemlich viel. Im Sinne der optimalen Fahrbarkei­t wurde der Antrieb möglichst tief platziert. Was den CE 04 auf den ersten Blick die Anmutung einer

bayerische­n Bierbankga­rnitur verpasst. Aber hat man sich erst einmal an das etwas ungewohnte Handling gewöhnt, lernt man den 231 Kilogramm schweren Roller schnell zu schätzen. Von 0 auf 50 in 2,6 Sekunden, Spitze 120, dazu 100 Kilometer Reichweite, die sich in vier Stunden am Haushaltss­tecker wieder aufladen lassen

– vor allem in der Stadt macht der futuristis­che Bayer eine gute Figur. Eigentlich bekommt man beim Cruisen durch die City sogar Lust auf mehr. Doch leider reicht die

Akkukapazi­tät kaum für eine ernst zu nehmende Wochenenda­usfahrt. Immerhin:

Mit einem Schnelllad­egerät ist der BMW CE 04 binnen 45 Minuten wieder voll.

 ?? BILD: SN/ARMIN HOYER ?? Der elektrisch­e BMW CE 04 ist Roller und Motorrad zugleich.
VIDEO
motor.SN.at
BILD: SN/ARMIN HOYER Der elektrisch­e BMW CE 04 ist Roller und Motorrad zugleich. VIDEO motor.SN.at

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