Räder um 115.000 Euro erbeutet – Prozess gegen drei Ungarn
Tätergruppe stahl laut Salzburger Anklage in vier Bundesländern ca. 40 teils teure (E-)Bikes – etwa in Zell am See in einer Nacht acht Räder und zwei Scooter.
SALZBURG. Staatsanwältin Katrin Ferstl spricht in ihrer Anklage
von einer „äußerst professionellen Durchführung“der vielen Tathandlungen durch die „jeweils mit zwei Täterfahrzeugen“angerückten Diebe. Dies „wohl deshalb, um möglichst viel Beute
transportieren zu können und eine Anhaltung der gesamten Tä
tergruppe durch die Polizei zu erschweren“.
Tatsächlich wiegen die Vorwürfe gegen die drei angeklagten Männer aus Ungarn (38, 47 und 48) schwer: Als Mitglieder einer
kriminellen Vereinigung sollen sie mit einem weiteren bislang unbekannten Täter zwischen Juli und Oktober 2021 regelmäßig
von Ungarn nach Österreich gereist sein, um hier in unterschiedlicher Konstellation jeweils möglichst viele und möglichst hochpreisige Fahrräder zu stehlen.
Staatsanwältin Ferstl zufolge erbeutete die Bande bei ihren Coups in Zell am See, in der Steiermark (Gleisdorf, Spielberg,
gleich drei Mal in Graz), in Oberösterreich (Schwanenstadt, Pasching, Freistadt) sowie in Niederösterreich (St. Pölten) insgesamt
gleich 39 Fahrräder, davon 16 E-Bikes, sowie auch drei EScooter. Zudem ließen sie in einigen Fällen auch Fahrradzubehör sowie Werkzeug (z. B. Akkuschrauber) mitgehen. Gesamtbeutewert laut Anklage: rund 115.000 Euro. Die Angeklagten
sind allesamt in ihrer Heimat bereits
mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Eigentumsdelikten. Der Schöffenprozess (Vorsitz: Richterin Madeleine Vilsecker) gegen das Trio wegen gewerbswie bandenmäßigen schweren Einbruchsdiebstahls
findet am 27. Juni am Salzburger Landesgericht statt, so LG-Sprecher
Peter Egger auf SN-Anfrage.
Als mutmaßlicher Haupttäter gilt der 38-jährige Erstangeklagte (Verteidiger: RA Kurt Jelinek). Er soll bei fast allen Coups dabei gewesen sein bzw. einen in Graz allein verübt haben. Den Ermittlungen nach fuhren die Angeklagten zumeist abends in Ungarn los und am frühen Morgen des nächsten Tages mit der jeweiligen Beute wieder nach Ungarn.
Ausgerüstet mit speziellem Werkzeug brachen die Täter in Kellerabteile bzw. in Fahrradabstellräume oder Tiefgaragen von
Wohnanlagen ein. Allein beim Coup in Zell am See (7./8. Juli) erbeuteten sie sechs E-Bikes, zwei Mountainbikes und zwei E-Scooter im Gesamtwert von 27.500 Euro. Das teuerste Bike hatte dabei einen Wert von fast 7100 Euro.
Die Täter suchten Keller von Wohnanlagen heim