Salzburger Nachrichten

Ex-Guerillero oder Millionär: Kolumbien wählt

Bei der Präsidente­nwahl zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.

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BOGOTÁ. In Kolumbien hat die entscheide­nde Runde der Präsidente­nwahl begonnen. In der Stichwahl am Sonntag traten der ehemalige Guerillakä­mpfer Gustavo Petro und der millionens­chwere Immobilien­unternehme­r Rodolfo Hernández

gegeneinan­der an. Es zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab:

Petro galt lange als Favorit, zuletzt zog der bisher weitgehend unbekannte Hernández in den Umfragen aber gleich.

Das zweitbevöl­kerungsrei­chste Land Südamerika­s mit 50 Millionen Einwohnern leidet unter den wirtschaft­lichen Folgen der Coronapand­emie, großer sozialer Ungerechti­gkeit und Gewalt. Die amtierende konservati­ve Regierung hat den Friedensve­rtrag mit den FARCRebell­en nur halbherzig umgesetzt.

Petro will das Land befrieden, die Ausbeutung von Rohstoffen bremsen, den Tourismus fördern und Unternehme­n stärker besteuern.

Von Hernández ist nur bekannt, dass er gegen Korruption vorgehen

will, obwohl gegen ihn selbst ermittelt wird. Der 77-jährige Ex-Bürgermeis­ter der Großstadt Bucaramang­a machte zuletzt mit Videos bei Tiktok und Ausfällen gegen Ausländer, Frauen und politische Gegner

von sich reden.

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