„Kafka stirbt“in Innsbruck
Das experimentelle Theaterstück „Kafka umírá – Kafka stirbt“in der
Regie von Max Simonischek wurde am Samstagabend in den Innsbrucker Kammerspielen uraufgeführt. Simonischek stellt darin die Sprache Franz Kafkas und dahinterstehende Ideen auf eindrucksvolle Weise aus, lässt aber die Bedeutung zum Teil in Schwebe.
Szenario und Handlung erschließen sich prompt: Kafka, gespielt
von Phillip Henry Brehl, befindet sich in einer Krankenanstalt, gezeichnet von Tuberkulose. Umgeben ist er von vier Mäusen, die zwischen Tier und Mensch schwankend einem Fiebertraum entsprungen zu sein scheinen. Dass diese Mäuse auch Kafkas
Text „Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse“bevölkern,
nutzte Simonischek dafür, die Sprache Kafkas zu fokussieren.
Aus Worten werden durch Rhythmus plastische Ideen, greifbare Gedanken und luzide Abhandlungen. Dies sowie eine karge Bühne und minimalistische Musik erzeugen ein Gefühl des Aufgehobenseins bei gleichzeitig höchstem
Unbehagen.
Theater: „Kafka stirbt“, ein „KafkaPräparat“von Max Simonischek, Tiroler Landestheater.