Rekordhitze im Westen: 36,5 Grad
Nach dem heißesten Junitag in Feldkirch am Sonntag bleibt es weiter sonnig. Die Zahl der Hitzetage nimmt seit Jahren zu.
WIEN. Die Hitzewelle in Österreich hat am Sonntag zu Rekordtemperaturen geführt. In Vorarlberg wurde ein neuer Juni-Höchstwert erreicht: 36,5 Grad zeigten die Thermometer um 15.00 Uhr in Feldkirch an. Der
bisherige Rekord stammte vom 30. Juni 1950, damals schwitzte man dort bei 36,3 Grad. Auch in Imst und
Bludenz (36,0 Grad) sowie Braunau (35,6 Grad) war es am Sonntag sehr heiß. Bei den Landeshauptstädten hatte Innsbruck mit 35,0 Grad die Nase vorn, auf den Plätzen folgten
Linz (34,1 Grad) und Salzburg (34,0 Grad), am „kühlsten“war es in Graz mit 29,5 Grad.
Verbreitet seien im ganzen Land bereits zu Mittag um die 30 Grad gemessen worden, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie
und Geodynamik (ZAMG). Selbst in 2000 Metern Höhe hatte es noch rund 20 Grad. Damit liegen die Temperaturen in Österreich derzeit
um fünf bis zehn Grad über den für Mitte Juni durchschnittlichen Werten. Auch in dieser Woche bleibt es
überdurchschnittlich warm, mit Nachmittagstemperaturen meist zwischen 26 und 33 Grad ist zu rechnen. Allerdings wird das Wetter
unbeständiger, mit einer Mischung aus Sonnenschein, Wolken und teils kräftigen Gewittern. Die Gewitterneigung nimmt bereits am Montag im Westen und Norden des Landes zu. Dennoch dominiert weitgehend die Sonne, wer nach
Abkühlung sucht, dem sei der Besuch eines Freibads oder Swimmingpools empfohlen: abtauchen im kühlen Nass.
Generell hat sich die Zahl der Juni-Hitzetage (also Tage mit mindestens 30 Grad) in den vergangenen
Jahrzehnten in den tiefen Lagen Österreichs verdoppelt bis vervierfacht. Wie eine ZAMG-Auswertung zeigt, gab es in den Landeshauptstädten in einem durchschnittlichen Juni zwischen 1961 bis 1990 ein bis zwei Hitzetage. Im Zeitraum zwischen 1991 und 2020 wurden in einem durchschnittlichen Juni hingegen schon zwischen zwei (Bregenz) und fünf (Innsbruck) Hitzetage registriert.
Die Rekorde in der Hitzestatistik stammen alle aus der jüngsten Vergangenheit. An der Spitze liegt
Innsbruck mit 17 Hitzetagen im Juni 2019. 2021 erlebte Österreich den drittwärmsten Juni der Messgeschichte, es gab sehr viele
Tage über 30 Grad. Damit bestätigte der Juni 2021 die massive Erwärmung in den letzten Jahren. Von den zehn wärmsten Juni-Monaten der 255-jährigen Messgeschichte Österreichs waren acht seit dem Jahr 2000. Für den Sommer 2022 liegt die
Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen
bei über 80 Prozent.