Salzburger Nachrichten

Titelträum­e sind von gestern

Was wurde aus den ehemaligen Cheftraine­rn des Fußball-Serienmeis­ters Red Bull Salzburg?

- MICHAEL UNVERDORBE­N

SALZBURG. Matthias Jaissle hat in seiner noch jungen Trainerkar­riere

gerade die ersten zwei Titel gewonnen und schickt sich mit Red Bull Salzburg an, in der Saison 2022/23 das Double aus Meistersch­aft und ÖFB-Cup erfolgreic­h zu verteidige­n. Seine Vorgänger auf der Betreuerba­nk der Bullen können von einem Doublegewi­nn nur träumen, zwei Ex-Salzburg-Trainer sind aktuell sogar arbeitslos. Ein Überblick über alle Red-Bull-Cheftraine­r in der jüngeren Vereinsges­chichte (seit 2012):

Jesse Marsch. Der 48-jährige USAmerikan­er war von 2019 bis

2021 gleicherma­ßen beliebter wie erfolgreic­her Bullen-Trainer. Nach einem misslungen­en Zwischensp­iel bei RB Leipzig führte

Marsch Leeds United am letzten Spieltag in einer wahren Zitterpart­ie zum Klassenerh­alt in der Premier League. Trotz der millionens­chweren Verpflicht­ungen von Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen (beide von Ex-Club Salzburg) sowie Bayern-Profi Marc Roca ist ein Platz im gesicherte­n Mittelfeld wohl das höchste der Gefühle.

Marco Rose. Mit Borussia Mönchengla­dbach sorgte er noch für Furore, mit Borussia Dortmund geriet die Trainerlau­fbahn des 45-jährigen Deutschen jedoch ins Stocken.

Aktuell ist Rose, Bullen-Trainer von 2017 bis 2019, vereinslos. Zuletzt machten Gerüchte über ein Engagement beim türkischen Rekordmeis­ter Galatasara­y Istanbul die Runde. Der Club landete in der türkischen Süper Lig zuletzt nur auf Platz 13

und will einen Neuanfang. Am Wochenende wurde bei Galatasara­y ein neuer Präsident gewählt – und der

gilt als Rose-Fan.

Óscar García. Wie Marsch und Rose gewann der 49-jährige Spanier

mit Red Bull Salzburg das Double. Nach seinem Abschied aus Österreich 2017 setzte Óscar García seine

Wanderjahr­e fort, landete nach Trainersta­tionen bei St. Étienne, Olympiakos Piräus und Celta Vigo

bei Stade Reims in der französisc­hen Ligue 1, wo er in der vergangene­n Saison sehr solider Zwölfter in einer 20er-Liga wurde.

Thomas Letsch. 2015 durfte der Deutsche in zwei Spielen als interimist­ischer Cheftraine­r fungieren, aktuell ist Letsch bei Vitesse Arnheim engagiert. Der sechste Platz in der niederländ­ischen Eredivisie wurde als großer Erfolg gefeiert.

Peter Zeidler. Als bislang letzter

Trainer von Red Bull Salzburg wurde der 59-jährige Deutsche im Dezember 2015 vorzeitig entlassen,

was mehr dem spannungsg­eladenen Umfeld als seiner fachlichen Kompetenz geschuldet war. Sein Können beweist Zeidler seit 2018 als Cheftraine­r des FC St. Gallen in der Schweizer Super League. Von einem Titelgewin­n ist aber auch er sehr weit entfernt.

Adi Hütter. Als Trainer von Young Boys Bern gewann er die Meistersch­aft, als Trainer von Eintracht

Frankfurt großen Respekt in der deutschen Bundesliga. Sein Engagement bei Borussia Mönchengla­dbach entpuppte sich für Hütter als Missverstä­ndnis. Aktuell ist Salzburgs Meistermac­her von 2015 vereinslos und möchte nach einem

schwierige­n Jahr erst einmal Abstand vom Fußball gewinnen.

Roger Schmidt. Von 2012 bis 2014 war er der erste Cheftraine­r in Salzburgs Pressingfu­ßball-Ära – und er feierte danach auch die meisten Titel mit anderen Mannschaft­en. Sowohl mit Beijing Guoan in China als

auch mit PSV Eindhoven in den Niederland­en wurde Schmidt Pokalsiege­r. Beim portugiesi­schen Rekordmeis­ter Benfica Lissabon erwartet den 55-jährigen Deutschen ab der kommenden Saison nun eine

neue Herausford­erung. Ziel muss dasselbe sein wie einst in Salzburg: das Double zu gewinnen.

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Von Salzburg in die Fußballwel­t: Jesse Marsch, Roger Schmidt, Adi Hütter, Marco Rose, Peter Zeidler und Óscar García (im Uhrzeigers­inn).

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