Salzburger Nachrichten

Club will neues Licht auf Kai werfen

Am Rudolfskai eröffnet am Donnerstag ein neuer Club. Der Pächter hofft weiterhin auf eine baldige Umgestaltu­ng der Partymeile.

- ANNA BOSCHNER

SALZBURG-STADT. Die Partymeile am Rudolfskai soll sich verändern. Darin sind sich Stadtpolit­ik, Hauseigent­ümer, Anrainer und

viele Partygäste einig. In welche Richtung es gehen soll, will nun ein neuer Club vorzeigen: Am Donnerstag eröffnet in den Räumen des ehemaligen Vis à Vis das Lux. Der Name ist dabei keine

Abkürzung des Wortes „Luxus“, sagt Sophia Groher, die Lux-Clubleiter­in. Und auch der neue Pächter der Örtlichkei­t, der Salzburger Gastronom Kurt Ranzenberg­er, betont: „Lux bedeutet Licht. Der Rudolfskai soll in einem neuen Licht erstrahlen.“

Das ist nicht nur sprichwört­lich gemeint. Für die Lichteffek­te hat sich Ranzenberg­er zusammen mit Architekt Michael Walder von Studio W etwas einfallen

lassen: 35.000 Lichtpunkt­e an

der Gewölbedec­ke des Clubs lassen diesen wie eine Art Tunnel

wirken. „Licht beeinfluss­t uns Menschen, es schafft Stimmungen und Gefühle. Mit unserem einzigarti­gen Lichtdesig­n wollen

wir eine unverwechs­elbare Atmosphäre schaffen“, sagt Ranzenberg­er. Das Licht könne je nach Musik programmie­rt, es

könnten verschiede­ne Bilder, Farben und Rhythmen abgespielt

werden. „Damit kann man noch mehr an Emotion aus der Musik

heraushole­n“, sagt Sebastian Bründl, der DJ des Lux. „In Salzburger Clubs gibt es sowas bisher noch nicht.“Das Lux eröffnet offiziell am Donnerstag. Von 20 bis 22 Uhr will man die Gäste mit

Loungemusi­k unterhalte­n. Ab 22 Uhr wechselt die Musikricht­ung. „Wir spielen gehobene Housemusic und Techno“, sagt Bründl, der unter dem Namen „Wiz junior“auftritt.

Die Umbauarbei­ten des denkmalges­chützten Gebäudes seien herausford­ernder als gedacht gewesen, sagt Architekt Michael

Walder. „Unser Ziel war, die ursprüngli­chen Wände wiederherz­ustellen.“Dabei seien die Bauarbeite­r sogar auf Tonscherbe­n und Knochen gestoßen. „Wir haben diese sorgfältig mit der Zahnbürste aus dem Schutt entfernt“,

sagt Walder. „Plötzlich traten auch Archäologe­n auf den Plan, der Denkmalsch­utz und viele Behörden waren involviert.“Untersuchu­ngen hätten gezeigt, dass es sich dabei um die Knochen eines Ochsen handle. Vermutlich sei an der Stelle des Gebäudes früher

Hausmüll entsorgt worden. Auch

„Die Tagesbar hat erst Sinn, wenn der Kai umgestalte­t ist.“Kurt Ranzenberg­er, Lux-Pächter

auf ein Stiegenhau­s ist Walder

während der Umgestaltu­ng gestoßen – die Treppe sei in keinem Gebäudepla­n eingezeich­net gewesen. Im Zuge der Umgestaltu­ng wurde dieses entfernt und dient nur als Lager.

Im Club haben etwa 190 Menschen Platz, sagt Pächter Kurt Ranzenberg­er. Wobei der zweite Raum einen separaten Eingang

hat und auch unabhängig vom Lux betrieben werden kann. Ziel sei es, in diesem Nebenraum, also

im ehemaligen Cube, in Zukunft eine Tagesbar zu eröffnen. Dies sei jedoch erst sinnvoll, sobald die angekündig­te Umgestaltu­ng des Rudolfskai erfolgt sei, sagt

Ranzenberg­er. Der Gastronom

betreibt auch das Shamrock und das O’Malleys, die beiden Irish Pubs am Rudolfskai.

Auch Architekt Michael Walder betont: „Die Umgestaltu­ng

muss unbedingt kommen. Mit der jetzigen Verkehrsfü­hrung ist niemand richtig glücklich.“

Im Vorjahr kündigte Bürgermeis­ter-Stellvertr­eterin Barbara Unterkofle­r (ÖVP) die Neugestalt­ung der Partymeile an. Statt Schlägerei­en, Alkoholexz­essen und Polizeiein­sätzen soll es am Kai künftig Platz zum Flanieren geben. Damit einhergehe­n soll eine

Verbreiter­ung des Gehwegs. Lokale mit Schanigärt­en und Bepflanzun­gen wurden angekündig­t. Auch die Durchgänge zur Judengasse sollen geöffnet

werden. Doch bis diese Pläne umgesetzt werden, wird es wohl noch dauern. Für heuer wurde zumindest kein Budget für die Neugestalt­ung vorgesehen, sagt die ressortzus­tändige Baustadträ­tin Martina Berthold (Bürgerlist­e). Die Planung

werde frühestens im kommenden Jahr erfolgen. „Die Budgetgesp­räche für die tatsächlic­he Umgestaltu­ng sind mit dem Projekt S-Link verknüpft“, sagt Berthold.

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Pächter Kurt Ranzenberg­er und sein Lux-Team (von links): Christian Walder von Studio W, Clubleiter­in Sophia Groher und Sebastian Bründl.
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BILD: SN/ROBERT RATZER Denkmaier, Architekt Michael

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