Salzburger Nachrichten

Mehr Geburten, kein Primar

Im Krankenhau­s Tamsweg wartet man weiter auf die Eintragung des Primars für Gynäkologi­e in die Ärzteliste. Gleichzeit­ig muss man den Personalen­gpass von Schwarzach ausgleiche­n.

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TAMSWEG. Seit drei Monaten wartet das Krankenhau­s Tamsweg auf die Eintragung des künftigen Primars für Gynäkologi­e in die Ärzteliste. Mittlerwei­le gibt es aus dem Krankenhau­s aber auch gute Nachrichte­n, was die Bestellung leitender Mediziner betrifft: Diese Woche findet die Übergabe zwischen dem bisherigen Primar der Abteilung für innere Medizin,

Adolf Kriegisch, und seiner Nachfolger­in statt. Man habe eine kompetente Persönlich­keit

gefunden, sagt LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP), die offizielle Vorstellun­g folge noch.

Was die Eintragung des Primars für Gynäkologi­e in die Ärzteliste betrifft, erwarte er vor Ende Juni keine Meldung mehr, sagt

Stöckl. „Wir haben die Zusage der

Bundesärzt­ekammer in Wien, dass das Verfahren so schnell wie

möglich abgewickel­t wird.“Man sei im regelmäßig­en Austausch

mit dem deutschen Mediziner, sagt Wirtschaft­sdirektori­n Andrea Schindler-Perner. Zwischenze­itlich arbeite dieser in

Deutschlan­d als Vertretung­sarzt, diese Tätigkeit sei mit den Landesklin­iken abgesproch­en. „Wir sind nach wie vor guter Dinge,

dass er seinen Posten wird antreten

können.“Dabei ist vor allem die Geburtshil­fe im Krankenhau­s derzeit mehr gefordert als noch zu Jahresbegi­nn: Durch die Reduktion der Geburten im Klinikum Schwarzach wegen der dortigen Personalsi­tuation erlebe man in Tamsweg eine deutlich

höhere Frequenz, sagt SchindlerP­erner. Derzeit behelfe man sich weiter mit Vertretung­en.

Auch die Suche nach einem Primar für die internisti­sche Abteilung war nicht einfach. Ein Jahr dauerte die Suche, der bisherige Primar war bereit, ein Jahr später seine Pension anzutreten.

In vielen kleineren Häusern ist es schwierig, leitende Mediziner zu

finden. Diese Posten seien oft deshalb nicht attraktiv, weil man

in kleinen Teams mangelnde Ressourcen schneller zu spüren bekomme, sagt Jörg Hutter, Kurienspre­cher der Spitalsärz­te der Salzburger Ärztekamme­r. „Das

Hauptprobl­em ist, dass ich als Leiter den Personalma­ngel sehr schnell am eigenen Leib spüre.“

Man müsse jeden Tag erreichbar sein, selbst Nachtdiens­te machen

und sei gleichzeit­ig vom Arbeitszei­tgesetz nicht betroffen. Viele

Mediziner wären lieber leitender Oberarzt in einem großen Haus oder in der Niederlass­ung.

Bei der Abteilung für innere Medizin komme ein Problem dazu: In dem Bereich gibt es viele Spezialisi­erungen, in Häusern

wie Tamsweg brauche man aber einen allgemeine­n Interniste­n. „Diese Ausbildung wird in vielen

Spitälern nicht gefördert.“

„Wir haben eine kompetente Persönlich­keit gefunden.“Christian Stöckl, Spitalsref­erent

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