Salzburger Nachrichten

Österreich­s letztes Kohlekraft­werk wird wiederbele­bt. Aber nur für den äußersten Notfall.

- MONIKA GRAF

Die Ankündigun­g der Klimaminis­terin Leonore Gewessler (Grüne), wonach das – ältere und kleinere – Fernheizkr­aftwerk der Verbund

AG im steirische­n Mellach wieder auf den Betrieb mit Steinkohle umgerüstet werden soll, sorgt für Aufregung und Kopfzerbre­chen. Das letzte Kohlekraft­werk Österreich­s hat im April 2020 feierlich den Betrieb eingestell­t. Die Anlage wurde danach auf Erdgas umgerüstet und für den Notfall zur Netzstützu­ng bereitgeha­lten. Jetzt muss sie der börsenotie­rte, teilstaatl­iche Stromkonze­rn wieder rückbauen und so einen Beitrag zur Abnabelung von russischem Erdgas leisten.

Für die Kosten „wird zur Gänze der Bundeshaus­halt aufkommen“,

hieß es am Montag aus dem Klimaschut­zministeri­um. Die gesetzlich­e Grundlage dafür werde bis Mitte Juli geschaffen. Wie hoch sie sein werden, blieb offen. Die Details werden derzeit geprüft, verlautete aus dem

Verbundkon­zern. Neben dem technische­n Aufwand geht es um Fachperson­al. Mit der Stilllegun­g vor zwei Jahren sind kundige Mitarbeite­r in Pension oder weggegange­n.

Auch die Kohlebesch­affung wird nicht einfach, denn die Nachfrage ist europaweit hoch. Darüber hinaus brauche man für die Umsetzung des politische­n Auftrags auch

eine gesetzlich­e Grundlage.

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