Deutschland streitet über das Drosseln der Heizungen
BERLIN. In Deutschland wird
nach den Kürzungen der Gaslieferungen aus Russland intensiv
über mögliche Maßnahmen zum Energiesparen diskutiert. Umstritten ist vor allem die Frage, ob
der Staat konkrete Vorgaben für sparsameres Heizen machen soll.
Bauministerin Klara Geywitz von der SPD sprach sich dagegen aus,
niedrigere Mindesttemperaturen für Wohnungen festzulegen. „Gesetzlich verordnetes Frieren
halte ich für unsinnig.“Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte gesetzliche Maßnahmen als Konsequenz aus reduzierten Gaslieferungen nicht ausgeschlossen. Klaus Müller,
Präsident der deutschen Bundesnetzagentur, hatte das Absenken der vorgegebenen Mindesttemperatur vorgeschlagen. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) forderte im Falle eines Gasmangels,
Absenkungen der Mindesttemperatur auf eine maximale Untergrenze
von 18 Grad tagsüber und 16 Grad nachts zuzulassen. Der Widerstand ist groß. „Es darf nicht so weit kommen, dass Menschen im Winter in ihren Wohnungen frieren müssen“, sagte Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK. Ältere, Pflegebedürftige und chronisch Kranke seien auf beheizte Räume
besonders angewiesen.