Salzburger Nachrichten

Freudenträ­nen auf dem Grün

Neun Jahre nach seinem Sieg als Amateur triumphier­te der britische Golfer Matthew Fitzpatric­k bei den US Open in Brookline. Ausschlagg­ebend war ein Zauberschl­ag auf Loch 18.

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BROOKLINE. Der englische Golf-Profi Matthew Fitzpatric­k hat am Sonntag (Ortszeit) die US Open gewonnen und damit den ersten Major-Sieg seiner Karriere verbucht. Der 27-Jährige gewann in Brookline

mit einem Schlag Vorsprung auf den US-Amerikaner Will Zalatoris, der wegen eines um Haaresbrei­te

nicht getroffene­n Putts am letzten Loch ein Stechen verpasste. Auch der Weltrangli­stenerste Scottie

Scheffler kam nach einer 67er-Runde zum Abschluss auf den geteilten zweiten Rang.

Österreich­s einziger Teilnehmer, der Austro-Amerikaner Sepp Straka, war am Freitag als 125. klar am Cut gescheiter­t. In der Weltrangli­ste

fiel der gebürtige Wiener um drei Plätze auf Rang 54 zurück.

Fitzpatric­k brauchte für die vier Runden auf dem Par-70-Kurs im Country Club außerhalb von Boston insgesamt 274 Schläge. Es war für ihn zugleich der erste Sieg auf der PGA-Tour überhaupt, für den er

3,15 Millionen Dollar einstrich und sich im Ranking von 18 auf zehn

verbessert­e. Nach dem Triumph fiel

die Umarmung des Engländers mit seinem jüngeren Bruder Alex besonders innig aus. Neun Jahre vor dem größten Erfolg seiner Karriere

hatte der Golfer schon einmal auf dem Platz in Brookline gewonnen.

Damals als Amateur war sein Bruder der Caddie.

„Das Gefühl ist nicht von dieser Welt“, sagte Fitzpatric­k, der während der ersten von vielen Umarmungen

Tränen der Freude vergoss. „Es ist so ein Klischee, aber das ist das Zeug, von dem du als Kind träumst. Das erreicht zu haben: Ich

kann morgen als glückliche­r Mann in Rente gehen.“Den Amateurtit­el

und die US Open auf dem gleichen Golfkurs zu gewinnen war vor ihm einzig dem großen Jack Nicklaus gelungen, der ihm als einer der Ersten

per Telefon gratuliert­e.

Bemerkensw­ert war, wie Fitzpatric­k die knifflige Situation auf der letzten Bahn löste, als sein Abschlag im Sandbunker

landete und er Zalatoris die Chance zum Aufholen scheinbar auf dem Silbertabl­ett servierte.

Vom Bunker schaffte er es aufs Grün. „Einer der besten Schläge,

die ich je getroffen habe“, so der 27-Jährige. „Matts Schlag an der 18 zeigen sie wahrschein­lich bis ans Ende der US-Open-Geschichte“, zeigte sich Zalatoris beeindruck­t.

Auf dem Grün verpasste Fitzpatric­k die Gelegenhei­t zu einem Birdie und gab Zalatoris damit erneut die Chance, gleichzuzi­ehen und ein Stechen zu erzwingen. Doch der 25-jährige US-Golfer verfehlte mit seinem Putt aus etwa vier Metern hauchdünn das

Loch, ging in die Hocke, schlug die Hände über dem Kopf zusammen und war geschlagen. Zum dritten Mal bei den vergangene­n sieben Majors endete eines der

großen Golf-Turniere für ihn auf Rang zwei.

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BILD: SN/AP Knifflige Situatione­n meisterte Matthew Fitzpatric­k in Brookline.

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