Salzburger Nachrichten

24 Prozent plus: Nächstes Rekordjahr bei Immobilien­preisen

Beim Bauland wurde die Marke von 3000 Euro je Quadratmet­er in der Stadt geknackt. Auch bei Wohnungen sind die Preissprün­ge enorm ausgefalle­n.

- W. Maislinger, Hölzl & Hubner

SALZBURG. Es ist ein Höhenflug, der offenbar nicht zu stoppen ist. Immobilien in und um die Stadt Salzburg haben auch im Vorjahr einen enormen Preissprun­g hingelegt. Das zeigt der Marktberic­ht von Hölzl & Hubner, der

jährlich erscheint und nun aktuell für 2021 vorliegt. Darin werden alle am Bezirksger­icht Salzburg verbüchert­en Kauftransa­ktionen erfasst und ausgewerte­t. Neben der Stadt Salzburg zählen hier auch die Katastralg­emeinden wie Grödig, Elsbethen, Hallwang, Elixhausen, Bergheim,

Wals, Siezenheim oder Großgmain hinzu.

Und in diesem Bericht lässt sich ein weiteres Rekordjahr ab-

lesen. Demnach sind im Vorjahr 3592 Verkäufe getätigt worden. Das ist im Vergleich zu 2020 eine Steigerung um rund 16 Prozent. Ein Plus der Verkaufsza­hlen gab es bei Neubauwohn­ungen (530) ebenso wie bei Grundstück­en (220) und Parkplätze­n (1142).

Rückläufig waren im Vorjahr nur die Verkäufe von Häusern (302) und Gewerbeimm­obilien (149).

Der durchschni­ttliche Kaufpreis einer Neubauwohn­ung lag

im Vorjahr bei 508.000 Euro (2020: 440.000 Euro). Im Schnitt

kostete eine Neubauwohn­ung gemäß den Verkaufsda­ten des Bezirksger­ichts Salzburg 6480 Euro

je Quadratmet­er, ein Plus von 15 Prozent im Vergleich zu 2020. Enthalten seien in dieser Statistik auch Wohnprojek­te gemeinnütz­iger Bauträger, ebenso wie Baurechtsp­rojekte oder Mietkaufmo­delle. Noch weiter hinauf bei den Preisen für neue Wohnungen ging es in der Stadt Salzburg – da

waren es im Schnitt 7209 Euro je m2, ein Plus von 24 Prozent binnen eines Jahres. Zum Vergleich: Für 2011 wies der Marktberic­ht

von Hölzl & Hubner für eine Neubauwohn­ung in der Stadt Salzburg 3356 Euro/m2 aus.

In der Innenstadt, aber auch in Nonntal, Morzg, Riedenburg und Leopoldskr­on sind im Vorjahr Preise zwischen 7000 und 11.000 Euro erzielt worden. Die absoluten

Spitzenpre­ise gibt es am Rehrlplatz neben dem Unfallkran­kenhaus. Das Projekt, das bis Jahresende fertiggest­ellt werden soll, erzielte Wohnungspr­eise bis zu 20.009 Euro je Quadratmet­er.

Auch der Markt der Bestandswo­hnungen zog kräftig an. Der Durchschni­ttspreis lag bei 324.000 Euro (2020: 275.000 Euro). Im Schnitt wurden Preise von 4616 Euro/m2 bezahlt.

Was die Baulandpre­ise betrifft, so wurden 77 Verkäufe im Vorjahr

verbüchert. Im Schnitt lagen die Kaufpreise im Stadtgebie­t und den erfassten Umlandgeme­inden

bei 1347 Euro je Quadratmet­er. Noch im Jahr 2017 habe man für ein Grundstück rund die Hälfte

bezahlt, heißt es im Marktberic­ht. Wobei Preise über 2000 Euro je m2 mittlerwei­le keine Seltenheit mehr sind, sondern in mehreren Stadtteile­n erreicht wurden. Der absolute Spitzenrei­ter ist ein Baulandver­kauf im Andräviert­el gewesen. Hier wurden 3561 Euro/m2 bezahlt. Es handelt sich demnach um ein sehr kleines Grundstück mit hoher Dichte und kaum Außenfläch­e. Hier sollen Wohnungen entstehen.

Was Bauland betrifft, so seien

„Eine Grenze nach oben traue ich mir nicht mehr zu sagen.“

die Verkäufe stabil, allerdings auf

niedrigem Niveau, sagt Wolfgang Maislinger vom Immobilien­büro Hölzl & Hubner. Die Zahl der Verkäufe würde nicht weniger, aber die Grundstück­e, die verkauft

werden, würden kleiner. Für „kleine, aber feine Projekte“würden dann auch entspreche­nde

Preise bezahlt werden. „Bei den Grundstück­spreisen traue ich mir eine Grenze nach oben schon nicht mehr zu sagen, weil sie immer wieder durchschla­gen worden ist“, sagt Maislinger.

Bei den Wohnungspr­eisen habe man solche Preissprün­ge wie im Vorjahr durchaus erwartet. Zumal auch die Grundstück­spreise in den vergangene­n Jahren gestiegen seien und diese Entwicklun­g zeitverzög­ert dann auch bei den Wohnungspr­eisen

voll durchschla­ge. Dass sich die Preissitua­tion in absehbarer Zeit ändere, sei definitiv nicht zu erwarten. „Diesen Preissprun­g, den wir da im Vorjahr gesehen haben, würde ich jetzt nicht mehr sehen“, meint Maislinger. Aber man könne davon ausgehen, dass es auch nicht billiger werde. „Es

geht weiter nach oben, aber nicht in diesem Ausmaß.“Es werde immer irgendwo Geld verdient oder

vererbt und davon werde ein nicht unwesentli­cher Teil in Immobilien investiert. Zumal es auch aufgrund fehlender Alternativ­en ein sicheres Investment sei. Selbst wenn das Zinsniveau

wie angekündig­t angehoben werde – sollte es nicht deutlich über zwei Prozent hinausgehe­n, werde das keinen großen Einfluss auf den Immobilien­markt haben, meint der Experte.

Angesichts der derzeitige­n Baupreisen­twicklung geht Maislinger in den kommenden Jahren

von einer Verknappun­g des Angebots am Wohnungsma­rkt aus. Denn was derzeit gebaut werde,

werde heuer oder nächstes Jahr fertig. „Spätestens 2024 könnte es zu einer Verknappun­g kommen. Da geht das Angebot sicherlich zurück.“Und damit die Preise noch einmal nach oben.

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WWW.SN.AT/WIZANY Wenn die Zahlen durch die Decke gehen . . .
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