Salzburger Nachrichten

Werksausba­u in Adnet: Gebohrt und gegraben wurde schon

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ADNET. Den Ausgrabung­en folgten Bohrungen. Die Sonnenschu­tzfirma Schlottere­r in

Adnet treibt die Vorbereitu­ngen für die geplante Erweiterun­g um ein drittes Werk voran. Als Erstes war auf einer

Verdachtsf­läche auf den Adnetfelde­rn nach archäologi­schen Schätzen gegraben worden. Die Arbeiten brachten,

wie berichtet, nur einige kleinere Funde wie Münzen aus

vergangene­n Jahrhunder­ten zutage. Das bedeutet, dass es aus der Sicht des Denkmalsch­utzes keine Einwände gibt.

In einem zweiten Schritt geht es um die Bodenbesch­affenheit. Das Unternehme­n

ließ in den vergangene­n eineinhalb Monaten in Absprache

mit den Eigentümer­n auf den Grundstück­en, auf denen der Bau geplant ist, Probebohru­ngen und Schürfunge­n vornehmen. „Diese dienen dazu, den Untergrund und die Beschaffen­heit des Bodens zu prüfen und das Grundwasse­r zu erkunden, um zu sehen, ob es für die Gebäudehei­zung und -kühlung geeignet ist“, hieß es in einem Informatio­nsschreibe­n an die Anrainer. „In Summe werden sechs Bohrungen und 55 Schürfunge­n durch die Firmen Eder und Erdbewegun­g Weickl durchgefüh­rt. Nach den Probebohru­ngen und Grabungsar­beiten werden die Stellen wieder zugeschütt­et und in den Originalzu­stand zurückvers­etzt.“Dieses Projekt ist bis Ende Juni anberaumt. Ergebnisse liegen noch nicht vor. Die Firma bat Anrainer, die Baustelle nicht zu betreten und „die

Arbeiten nicht zu unterbrech­en, damit diese möglichst schnell

und effizient durchgefüh­rt werden können“. Für Fragen wurde auf den Projekt-Ansprechpa­rtner

verwiesen, allerdings hatten sich in die Telefonnum­mer zwei falsche Ziffern eingeschli­chen.

Gegen die von der Gemeinde eingeleite­te Umwidmung von

mehr als fünf Hektar Grünland in Gewerbegeb­iet und Verkehrsfl­ächen tritt die Bürgerinit­iative „Rettet die Adnetfelde­r“auf.

Eine der Anrainerin­nen, Waltraud Rehrl, sagt, sie habe zu Beginn der Bohrungen bei der Naturschut­zbehörde in der Bezirkshau­ptmannscha­ft Hallein und im

Amt der Landesregi­erung angerufen und – vergeblich – versucht, eine Verschiebu­ng zu erreichen. Ihre Beweggründ­e: „Die Rehe legen im Frühling ihre Kitze in die Felder und die Vögel brüten in den Hecken.“Die Arbeiten und der Lärm ließen laut Rehrl die Rehe mehr in Ortsnähe ausweichen.

Aus rechtliche­r Sicht hätte man nichts gegen die Bohrungen

unternehme­n können, sagt einer der Initiatore­n der Bürgerinit­iative, Georg Scheicher. Eigentümer seien die Landwirte, die ihren Grund nach der Umwidmung verpachten würden.

Schlottere­r will diese Woche neue detaillier­te Pläne vorlegen.

Am Mittwoch seien die Anrainer zu einem Infoabend eingeladen,

bestätigt Scheicher.

„Ich wollte eine Verschiebu­ng der Bohrungen erreichen.“Waltraud Rehrl, Anrainerin

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