„Es zeichnet sich ab, dass dieser Sommer turbulent wird“
Eurowings nannte Coronainfektionen als Grund für die Absage von sechs Flügen. Nicht alle Gäste bekamen Ersatz. Die AK rät trotz der Vorfälle davon ab, jetzt einen Urlaub abzusagen.
SALZBURG. Nach dem Ausfall von sechs Flügen der LufthansaTochter Eurowings am vergangenen Wochenende gab es nur für einen Teil der Fluggäste Ersatz. Für die Gäste, die Sonntagfrüh mit dem Reiseveranstalter Tui nach Lamezia Terme (Kalabrien) fliegen sollten, gab es am Montag
um elf Uhr einen Ersatzflug ab München. Die Personen mussten selbst anreisen, bekommen diese Kosten aber ersetzt.
Die Tui-Reisenden nach Korfu bekamen keinen Ersatzflug. Jene Tui-Urlauber, die am Sonntag in den Urlaubsdestinationen gestrandet waren, weil die Flieger
dort nicht ankamen, wurden am Montag nach München geflogen.
Für sie gab es am Montagabend einen Bus zurück nach Salzburg.
Die Verunsicherung war bei vielen Salzburgern nach dem
Vorfall groß. Bei der Salzburger Arbeiterkammer habe es am
Montag zahlreiche Anfragen zu den gestrichenen Flügen gegeben, sagt Konsumentenberater Thomas Flöckner. „Ein Großteil der Betroffenen hat einen Salzburg-Bezug. Aber es meldeten sich auch schon vor diesem Wochenende viele Menschen bei
uns, weil ihre Flüge ausfielen.“
Patrizia Weinberger,
Im Vorteil sei man in solchen Fällen, wenn man eine Pauschalreise gebucht und einen Reiseveranstalter im Hintergrund hat. „Der Veranstalter ist verpflichtet,
mir eine alternative Anreise oder Rückreise zu ermöglichen oder
mir die Kosten zu erstatten.“In den allermeisten Fällen würde das von den Veranstaltern auch abgegolten. Gleichzeitig könne man von den Fluglinien eine Ausgleichsleistung fordern.
Konsumentenschützer Flöckner rät davon ab, wegen der Vorfälle voreilig Reisen zu stornieren. „Es muss ja nicht heißen, dass es ausgerechnet mich trifft.
Aber es zeichnet sich ab, dass dieser Sommer turbulent wird.“
Eurowings nannte als Grund für die Ausfälle Coronainfektionen und die generell angespannte Personalsituation. So habe die Luftfahrtbranche in der Pandemie 150.000 Kräfte verloren.
Einige Kunden des Reisebüros von Wirtschaftskammer-Spartensprecherin Petra Stranger waren ebenfalls von den Ausfällen
betroffen. Gleichzeitig riefen am Montag viele Kunden an, die Fragen wegen ihrer Flüge im Juli,
August oder September hatten. „Momentan gehen wir davon aus,
dass alle Flüge stattfinden. Das Ganze war hoffentlich eine einmalige Situation“, sagt Stranger.
Auch bei Tui geht man von einer „verpatzten Generalprobe“für den Urlaubssommer aus. So formuliert es Pressesprecherin Patrizia Weinberger. Natürlich
könne man keine Sicherheiten abgeben, dass die Flüge seitens der Airline auch durchgeführt
werden. „Es ist aber unnötig, im Reisebüro anzurufen und wegen Reisen nachzufragen. Wir haben
von der Stornierung der Flüge selbst sehr kurzfristig erfahren.“
Flughafen-Pressesprecher Alexander Klaus sagt, er habe selbst im Sommer drei Flugreisen gebucht. „Ich gehe beruhigt in den Sommerurlaub.“Vonseiten des Flughafens hoffe man, dass sich die Situation im Sommer einpendeln wird. Die Personaldecke bei den Airlines sei ausgedünnt. Deshalb habe die Lufthansa 900 Flüge aus ihrem Programm gestrichen, um andere Flüge sicherer abwickeln zu können. „Von der
Ausdünnung sollte man aber nicht viel mitbekommen.“
„Hoffen, dass es eine verpatzte Generalprobe war.“
Tui