Ausstellung „Love me Kosher“: Wie liebt es sich im Judentum?
WIEN. Eine alte Weltreligion, in der Männer ihre Frauen befriedigen
müssen? Gibt es, so Danielle Spera, Direktorin des Jüdischen Museums
Wien, bei der Präsentation der Ausstellung „Love me Kosher. Liebe
und Sexualität im Judentum“am Dienstag. Kunst von Friedensreich
Hundertwasser oder Arik Brauer, Interviews mit Rabbinern und einem Heiratsvermittler sowie ein
koscherer Sexshop sind Teil der umfangreichen Schau, die neue Einblicke in jüdische Betten liefert. „Sexualität soll Freude machen“, sagte Spera, die die Schau mit Daniela Pscheiden und Julia Windegger kuratierte, über die Vorgaben des Judentums. Ein Leben in Enthaltsamkeit, wie man es etwa aus dem Christentum kenne, sei nicht erwünscht. Inspiration für die Schau gab die Holocaust-Überlebende und Sexualtherapeutin Ruth Westheimer, bekannt als „Dr. Ruth“.
Die Ausstellung zeigt auch historische Hintergründe und thematisiert etwa die Zeit des Nationalsozialismus, in der Jüdinnen mit sexueller Gewalt konfrontiert waren.
In der Gegenwart gibt es wie in allen alten Religionen auch im Judentum Regeln, die einem modernen Blick nicht standhalten. So ist etwa
Homosexualität unter Männern in der Tora als „ein Gräuel“beschrieben. Wie liberale Jüdinnen und Juden damit umgehen, ist in der Schau ebenfalls zu sehen.
Ausstellung: „Love me Kosher“,
Wien, Jüdisches Museum, bis 13. 11.