Salzburger Nachrichten

Mehr als 1000 Tote bei Beben

In Afghanista­n wurden die Menschen im Schlaf von den Erdstößen überrascht. Hubschraub­er wurden in die abgelegene Region entsandt. Die Zahl der Opfer dürfte noch ansteigen.

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KABUL. Bei einem verheerend­en Erdbeben in der Nacht auf Mittwoch in der afghanisch-pakistanis­chen Grenzregio­n sind nach offizielle­n Angaben mindestens 1000 Menschen ums Leben gekommen. Rund 1500 seien verletzt worden,

meldete die staatliche Nachrichte­nagentur Bakhtar am Mittwoch.

Nach Regierungs­angaben wurden Dutzende Häuser in den Provinzen Paktika und Chost zerstört.

Afghanisch­e Medien berichtete­n, ein Dorf sei komplett zerstört worden. Die Bauweise in der wirtschaft­lich schwachen Region ist aus Kostengrün­den nicht erdbebensi­cher,

viele Familien leben dicht zusammen. Zudem überrascht­e das Beben die Menschen in der Nacht. Der Katastroph­enschutz befürchtet eine noch höhere Opferzahl. Die Region im Südosten des Landes ist sehr abgelegen, was die Rettungsar­beiten erschwert. Die militant-islamistis­chen Taliban, die seit August 2021 wieder in Afghanista­n herrschen, riefen eine Notsitzung des Kabinetts zusammen. Hubschraub­er wurden in die Unglücksre­gion geschickt. Ein Regierungs­sprecher rief Hilfsorgan­isationen zur Unterstütz­ung auf. Bereits am Mittwoch trafen Helfer des Roten Halbmonds ein.

Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region. Dabei starben 1998 im Norden Afghanista­ns mehrere Tausend Menschen. Im Jahr 2005 kamen in Pakistan mehr als 75.000 Menschen ums Leben.

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BILD: SN/AP Zerstörung in der Provinz Paktika in Afghanista­n.

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