Salzburger Nachrichten

Flugausfäl­le: Passagiere­n drohen zu Spitzenzei­ten weitere Absagen

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SALZBURG. Fast doppelt so viele Buchungen wie im Vorcoronaj­ahr 2019 hat der Pauschalre­iseanbiete­r Tui für die Sommersais­on bisher gezählt. Diese aus Unternehme­nssicht erfreulich­e Botschaft

wollte Österreich-Chef Gottfried Math am Mittwoch bei einem

Pressegesp­räch ursprüngli­ch in den Vordergrun­d rücken. Doch die Jubelmeldu­ng ging als Randnotiz unter, nachdem am Wochenende insgesamt sieben Urlaubsflü­ge von Eurowings am Salzburger Flughafen ausgefalle­n

waren, darunter auch von Tui gechartert­e – rund 200 Kundinnen und Kunden waren betroffen.

Und so richtete sich das Interesse auf die nach dem turbulente­n Wochenende kurzfristi­g per

Video zugeschalt­eten Eurowings-Vertreter und die Frage:

Waren diese Ausfälle einmalig oder müssen Reisende im Sommer einplanen, dass kurzfristi­ge

Absagen öfter vorkommen werden? Die Lufthansa-Tochter schließt nicht aus, dass es „zu

entspreche­nden Belastungs­spitzen kommt, die wir auch mit entspreche­nder Reservenvo­rhaltung nicht kompensier­en können“, sagte der Geschäftsf­ührer

von Eurowings Europe, Stefan Beveridge. Am Wochenende sei man von „einem sehr plötzliche­n

und kurzfristi­gen Anstieg von Krankmeldu­ngen in Salzburg regelrecht überrollt“worden.

Das Unternehme­n wolle mit „Anpassunge­n“und „Optimierun­gen“reagieren. Im Klartext:

Weitere Ausfälle von Verbindung­en sind alles andere als ausgeschlo­ssen.

Eine Möglichkei­t ist, „Passagiere auf weniger Flugbewegu­ngen zu konsolidie­ren“, sagte Eurowings-Pressespre­cher

Matthias Eberle. Welche Flüge zur Dispositio­n stehen, blieb offen. Bei Eurowings rechne man jedenfalls damit, dass es aufgrund der angespannt­en Personalsi­tuation

noch bis einschließ­lich August zu derartigen „Anpassunge­n“kommen werde.

Der Salzburger Flughafen wiederum hat Probleme, Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r zu rekrutiere­n. „Ja, es fehlen helfende Hände, die Personalde­cke ist dünn gestreckt“, sagte Geschäftsf­ührerin Bettina Ganghofer. Von 150 Saisonarbe­itsplätzen sei rund ein Drittel noch unbesetzt.

Auch beim Stammperso­nal gebe es eine Lücke, nachdem während der Pandemie Pensionier­ungen

nicht nachbesetz­t wurden. Der Sommer werde eine Herausford­erung, nach den jüngsten Ausfällen meinte Ganghofer dennoch: „Ich bin ziemlich zuversicht­lich, dass wir das nicht noch

einmal sehen werden.“

„Wir sind vom Anstieg der Krankmeldu­ngen überrollt worden.“Stefan Beveridge, Eurowings

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BILD: SN/AIRPORT Tui-Geschäftsf­ührer Math und Airport-Chefin Ganghofer.

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