Salzburger Nachrichten

Mehr Insolvenze­n nach Auslaufen der Hilfen

- KSV-Chefin

„Bei Insolvenze­n ist mit einem Nachziehef­fekt zu rechnen.“

SALZBURG. Die Zahl der Unternehme­nsinsolven­zen ist im ersten Halbjahr in Salzburg von 52 auf 130 gestiegen. Die

Verbindlic­hkeiten belaufen sich auf 36 Mill. Euro, wobei der Pleite der Scalahaus Holzbau GmbH in Eugendorf rund 24 Mill. Euro zuzuordnen waren. Das meldet der Kreditschu­tzverband (KSV) von 1870. Die meisten Insolvenze­n entfielen auf den Handel (31), das Baugewerbe (18) sowie die Gastronomi­e/Hotellerie (12).

Aliki Bellou, KSV-Standortle­iterin in Salzburg: „Es ist nicht auszuschli­eßen, dass ohne die staatliche­n Unterstütz­ungsleistu­ngen einige

dieser Unternehme­n bereits zu einem früheren Zeitpunkt ihre Zahlungsun­fähigkeit hätten eingestehe­n müssen. Primär spiegelt sich in den steigenden Insolvenzf­allzahlen also das Auslaufen der staatliche­n Hilfen wider.“

Fachkräfte­mangel, Lieferengp­ässe oder steigende Energiepre­ise: „Diese Faktoren sind im Insolvenzg­eschehen noch nicht abgebildet, allerdings ist mit einem

Nachziehef­fekt zu rechnen“, erklärt KSV-Expertin Bellou.

Von den 130 gerichtsan­hängigen Verfahren wurden 79 Verfahren eröffnet. Die restlichen 51

Verfahren wurden nicht eröffnet, da zum Großteil kein kostendeck­endes Vermögen vorlag, um

überhaupt ein Insolvenzv­erfahren einleiten zu können.

 ?? ?? Aliki Bellou,
Aliki Bellou,

Newspapers in German

Newspapers from Austria