Hackerangriff auf Medizin-Uni: Keine Hinweise auf Datendiebstahl
INNSBRUCK. Es war ein Schock, als
die Verantwortlichen an der Medizinischen Universität Innsbruck am vergangenen Samstag feststellten, dass Unbekannte in das Computersystem der Hochschule eingedrungen waren. Seither musste das
System neu aufgesetzt werden, 2200 Mitarbeiter und 3500 Studierende erhielten neue Passwörter.
„Mittlerweile konnte ein Großteil der verschlüsselten Daten wiederhergestellt werden“, verkündete Manuela Groß, Vizerektorin für Finanzen und IT, am Donnerstag. Dieser Prozess sollte in den nächsten Tagen weitestgehend abgeschlossen sein. „Trotz unserer umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen war es möglich, unsere IT-Systeme anzugreifen und Daten zu verschlüsseln. Derzeit gibt es aber keinen Beleg dafür, dass Daten gestohlen wurden.“Man müsse diesbezüglich aber noch ausstehende
Analysen abwarten, um das garantiert sagen zu können.
Groß betonte, dass „seit Dienstag praktisch wieder normal gearbeitet
werden kann“. Die Ermittlungen hat das Landeskriminalamt Tirol übernommen. Ob es schon Hinweise auf eine Tätergruppe gibt oder eine Geldforderung eingegangen ist, wollte LKA-Leiterin Katja Tersch im SN-Gespräch nicht verraten und
verwies auf ermittlungstaktische
Gründe. „Digitale Ermittlungen sind grundsätzlich sehr komplex, aufwendig und zeitintensiv.“Nun
gelte es die digitalen Spuren zu identifizieren und die Daten forensisch zu sichern. Es folgen Datenanalysen und Versuche, den Sachverhalt zu rekonstruieren. „Die Spuren führen häufig ins Ausland,
wodurch auch noch der Weg der internationalen Rechtshilfe eingeschlagen werden muss.“