Statt Russland auf den Pongau setzen
Ohne Torf kommt kaum ein Gärtner aus. Auch kein Wunder: Die Vorteile sind frappierend. Torf ist leicht, lässt Wasser sowie Luft gut passieren, die Abbaukosten sind gering. Was aber auch zur Wahrheit gehört: Ein Großteil des hierzulande verwendeten
Torfs wird in Litauen, Weißrussland oder gar in Russland abgebaut – und Tausende Kilometer bis nach Österreich transportiert. „Laut einer Studie ist der Abbau für zwischen fünf und zehn Prozent des vom Menschen verursachten CO2-Ausstoßes verantwortlich“, sagt Christian Ehrensberger, Chef der Christian Ehrensberger GmbH. Deshalb hat sich sein Unternehmen mit Standorten in Tenneck, Dorfgastein und St. Veit im Pongau vorgenommen, „ab Herbst einen wichtigen
Teil zur Reduktion des Torfabbaus leisten zu können“. Die Ehrensberger GmbH – eigentlich auf den Abbau sowie
die Weiterverarbeitung von Beton, Sand, Kies und Steinen spezialisiert – startet eine Torfersatzproduktion. „Es wird die erste Produktion von Torfersatz aus 100 Prozent Sekundärrohstoffen in Österreich sein“, beschreibt Ehrensberger.
Aber auch fernab der Torfersatzproduktion will das Pongauer Unternehmen zukunftsträchtige Zeichen setzen. Etwa, indem der Rohstoffverbrauch gesenkt wird: „Das erreichen wir durch die Aufbereitung und Rezyklierung von Sekundärrohstoffen wie Bodenaushub, mineralischen Baurestmassen und organischen Abfällen wie Mähgut, Laub
und Baumschnitt.“Das Verwerten der organischen Abfälle münde darin, zertifizierte Produkte für Gartenbau und Landwirtschaft herzustellen – unter anderem Grünkompost, Erde für Rekultivierung, Rasenerde und verschiedenste Substrate für den Gartenbau, ergänzt Ehrensberger.