Musik als Ventil und Erinnerungsanker
SALZBURG. David Era macht alles allein, „also wirklich allein von
Texten bis zu jedem Instrument“, erzählt er. Er komponiert, nimmt alles im eigenen Studio auf, wo er seine Musik auch mixt. Und umso „spannender und besonderer“
werde daher sein nächster Auftritt. Er spielt beim „Dawn“-Festival im Rockhouse. Und zum ersten Mal wird er seine Songs mit Band präsentieren. Im vergangenen Jahr begann der Songwriter mit Frederik Farkasch und Llyod Gregory zu jammen. „Wir haben gemerkt, dass das alles sehr gut
harmoniert und gut gemeinsam funktioniert“, sagt David Era.
Seine erste Veröffentlichung war die Single „Come Back Go On“vor drei Jahren. Seither sind einige weitere Singles und zwei EP erschienen. Die Songs bewegen sich zwischen Indie-Pop und
klassischem Songwriting. Es fließt eine Menge Leidenschaft zu verschiedenen Sounds ein.
„Mir geht es bei Musik vor allem um die emotionale Komponente“, sagt er. Musik sei nicht nur etwas, das ihn „irgendwie unterhalten soll oder belustigen soll“. Sie soll „in jegliche Richtung eine Emotion unterstützen
oder dementieren“. Eine der schönen Möglichkeiten liege darin, dass sich mit Musik „besondere Momente sozusagen konservieren lassen“. Sie lasse sich an Ereignisse knüpfen. „Jedes
Mal, wenn diese Musik dann zu
hören ist, fühlt man sich in diese Situation zurückversetzt“, sagt er. Das gelte halt in beide emotionalen Richtungen. Und es gilt für das Hören ebenso wie das Schaffen von Musik. Mit 13 hatte er begonnen, eigene Musik zu schreiben, spielt dann immer wieder in
Bands. Nach einigen Bandprojekten beschloss er, „zu meinen
Wurzeln zurückzukehren“. Singer-Songwritertum eben, aber mit Einflüssen aus diversen anderen Genres wie Indie-Rock, Folk, aber auch aus dem Hip-Hop und manchmal Electronica.
Der Startpunkt vieler Songs seien Momente, in denen es darum gehe, „Sachen im Leben zu
verarbeiten und zu verstehen“. Dafür habe er für sich die Musik
gefunden. „Sie ist quasi ein Ventil und wenn sich in mir etwas beginnt anzustauen und ich merke, dass es mir zu viel wird, versuche
ich dieses Ventil zu öffnen.“
„Mir geht es vor allem um die emotionale Komponente.“David Era, Songwriter
Festival: „Dawn“, unter anderem mit Friedberg, Morena Leraba, Tropikel Ltd., 24. Juni, Salzburg, Rockhouse ab 17 Uhr.