Klares Ja zur Photovoltaik
Der Leserbrief von Egbert Förster aus Bürmoos (SN, 20. 6.) ist der eigenartigste Kommentar zum Thema Photovoltaik, den
ich jemals gelesen habe. Bei Photovoltaik geht es nicht um Gewinne aus dem Stromverkauf, sondern in erster Linie darum, Energie für den Eigenbedarf umweltfreundlich zu erzeugen – abgesehen davon, dass Herr Förster Denkfehler macht und Fakten verdreht.
Eine Kilowattstunde (kWh) Strom inklusive Abgaben und Netzdienstleistung kostet derzeit zirka 30 Cent, je nach Verbrauch. Die 25 Cent für die Einspeisung stimmen. Mit jeder Kilowattstunde Strom, die ich nicht kaufen muss, spare ich Geld. Angenommen, ich kann mit einer 4,5-kWp-Anlage in einem Haushalt pro Jahr in einer niedrig angesetzten Schätzung zirka 2500 kWh direkt von der
Sonne nutzen: Das ergibt beim aktuellen Strompreis (30 Cent
pro kWh) zirka 750 Euro, die ich nicht ausgeben muss. Zusätzlich erhalte ich für den eingespeisten, während des Tages nicht direkt verbrauchten PVStrom von z. B. 3000 kWh pro
Jahr (aktuell 25 Cent pro kWh) ebenfalls 750 Euro, macht in Summe 1500 Euro pro Jahr.
Die Amortisationsrechnung kann Herr Förster selbst übernehmen. Sogar wenn bei den
üblichen Tarifschwankungen für den eingespeisten Strom
weniger bezahlt wird, ist eine PV-Anlage in jeder Hinsicht ein
Vorteil. Mit einer zusätzlichen Speichermöglichkeit (z. B. Salzwasserspeicher) wird das Konzept PV-Anlage noch besser.
Der Anteil von zugekauftem Strom sinkt weiter, wenn ich den erzeugten Strom in der Nacht direkt nutzen kann und nicht kaufen muss.
Von Speicherverlusten zu faseln ist komplett deplatziert,
weil uns die Sonne den Strom gratis (!) schenkt. Niemand verliert. Die süffisante Bemerkung am Ende des Leserbriefs von
Herrn Förster, besser einen Diesel-Pkw zu kaufen, ist eine Verhöhnung aller, die sich ernsthaft Sorgen wegen des Klimawandels machen. Wie viele lautstarke Warnsignale brauchen wir noch, wenn 36 Grad Celsius Mitte Juni in Salzburg anscheinend nicht reichen! Christian Reiter, 5580 Tamsweg