Salzburger Nachrichten

Krisengipf­el mitten in der Idylle

Am Sonntag treffen sich die G7-Staatschef­s auf Schloss Elmau in Bayern.

- CHRISTOPH REICHMUTH

Seit Jänner hat Deutschlan­d die Präsidents­chaft der G7-Staaten

inne und wie beim letzten Mal lädt die Bundesregi­erung die Mächtigen ins Schloss Elmau, ein Fünfsterne­hotel am Fuße des Wetterstei­ngebirges in Oberbayern. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz wird die ersten anreisende­n Gäste bereits am Samstagabe­nd begrüßen. Nach Elmau kommen werden Emmanuel Macron (Frankreich), Mario Draghi (Italien), Fumio Kishida (Japan), Boris Johnson (GB), Joe Biden (USA) und Justin Trudeau (Kanada). Dazu

kommen die Vertreter der von Scholz eingeladen­en Gastländer Indien, Indonesien, Südafrika, Senegal und Argentinie­n. Eingeladen ist auch der ukrainisch­e Präsident Wolodymyr Selenskyj. Vermutlich wird er per Videobotsc­haft zugeschalt­et.

Deutschlan­d hat den G7-Vorsitz unter dem Motto „Fortschrit­t für eine gerechte Welt“übernommen.

Beim Gipfel geht es um Klimaschut­z, Nachhaltig­keit, die Stärkung der Demokratie. Das überlagern­de Thema wird aber der Krieg

in der Ukraine sein – und dessen Folgen wie steigende Energiepre­ise

und die Weizenkris­e. Von dem Gipfel „soll ein gemeinsame­s Signal starker Demokratie­n ausgehen, die sich ihrer globalen Verantwort­ung bewusst sind“, sagte Scholz.

Was in einem möglichen Beschlussd­okument festgehalt­en werden könnte, ist bislang nicht durchgesic­kert. Die USA wollen offenbar „Vorschläge ausrollen, um den Druck auf Russland zu erhöhen und

unsere gemeinsame Unterstütz­ung der Ukraine zu demonstrie­ren“, zitierte Reuters einen US-Regierungs­mitarbeite­r.

Lars Brozus von der Stiftung Wissenscha­ft und Politik

in Berlin geht davon aus, dass die Gipfelteil­nehmer über weitere

Sanktionsp­akete und den Wiederaufb­au der Ukraine beraten werden. „Ein Diskussion­spunkt könnte die Frage sein, ob sich die derzeit eingefrore­nen Auslandsre­serven der russischen Zentralban­k heranziehe­n

lassen, um die Schäden in der Ukraine zu kompensier­en“, sagte er. Thema dürften auch die Verknappun­g von Ressourcen und die steigenden Preise für Weizen und Energie aufgrund des Kriegs sein.

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BILD: SN/APA/AFP/CHRISTOF STACHE Schloss Elmau in Bayern, der Treffpunkt der Staats- und Regierungs­chefs.

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