Wo bleibt das Wohlergehen?
Wie immer ist der Beitrag von Chefredakteur Andreas Koller analytisch und interessant („Die Verstaatlichung unseres Wohlergehens“, 20. 6.). Für mich fühlt sich die „Verstaatlichung“an wie ein Schritt in die Richtung bedingungsloses Grundeinkommen. Ich sehe dies auch zwiespältig. Einerseits das gesicherte minimale (?) Grundeinkommen durchaus als Lösung für die Versorgung der am
meisten benachteiligten Bürger/-innen und eine Möglichkeit, das Dickicht an Zuschüssen zu bereinigen und nicht mehr Bürger/-innen als Bittsteller zu klassifizieren – grob gesagt.
Andererseits würden natürlich Abhängigkeiten geschaffen und damit einhergehend könnte Leistungswillen gedämpft bzw. bestraft werden, z. B. durch
hohe Abgabenlast. Eine Möglichkeit (ich bin keine Expertin, nur interessierte Bürgerin) würde sich in dieser Situation anbieten, endlich Steuern auf Arbeit zu senken und damit die Kaufkraft zu stärken und möglicherweise wirtschaftliche
Anreize für den Standort Österreich zu schaffen. Das
würde allerdings den staatlichen Einfluss auf die einzelnen Staatsbürger/-innen zurückdrängen, was aber demokratiefördernd wäre. Die Entscheidung sollte eigentlich
von den Staatsbürgerinnen und den Staatsbürgern getroffen werden, so es denn eine
Wahlmöglichkeit geben sollte. Das wäre einer Demokratie
und damit der Freiheit des Einzelnen würdig!
Angela Rupprecht
1040 Wien