FH will Frauen besser fördern
Der designierte Geschäftsführer sieht nicht nur bei internen Führungspositionen Aufholbedarf, sondern auch in den Studiengängen. Ob er 2023 Rektor werden will, lässt er offen.
PUCH. Dominik Engel übernimmt mit September die Geschäftsführung der Fachhochschule Salzburg. Bei seiner Vorstellung am Freitag durch den Aufsichtsratschef und ÖVP-LAbg. Hans Scharfetter sowie WirtschaftskammerDirektor Manfred Pammer und
Arbeiterkammer-Direktorin Cornelia Schmidjell als Vertreter der Eigentümer wurde der 44-Jährige mit Vorschusslorbeeren regelrecht überhäuft. Der bisherige Leiter des Zentrums für sichere Energieinformatik der FH sei nicht nur als hervorragender
Wissenschafter aufgefallen, sondern auch mit Managementkompetenzen. „Er hat Leadership nach innen und außen unter Beweis gestellt“, meinte Schmidjell.
Dementsprechend groß ist die Erwartungshaltung. Die Strahlkraft der FH müsse angesichts der Konkurrenz unter den tertiären Bildungseinrichtungen und der demografischen Entwicklung
hoch sein, hieß es von den Eigentümervertretern. Dafür brauche es eine verstärkte Profilbildung und Internationalisierung.
Letzterer will Engel mit dem Ausbau des englischsprachigen Bildungs- und Studienangebots gerecht werden. „Ein weiterer
wichtiger Punkt wird die Frauenförderung sein, wofür es ein eigenes Programm geben wird“, sagte Engel. Das betrifft sowohl das FH-Personal als auch die Studierenden. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen soll auf mindestens 50 Prozent steigen. Zudem sollen technische Studienangebote für Frauen und jene im Pflege- und Gesundheitsbereich für Männer attraktiver werden.
Die Bestellung Engels ist Teil eines Strukturprozesses. Ein Ziel davon war es, dass Lehre und Forschung mehr Gewicht bekommen. Daher sollte die Neubesetzung aus der Wissenschaft kommen. Doris Walter und Raimund Ribitsch, die bisher die Geschäfte führten, werden künftig als Prokuristen tätig sein. Dafür bekamen sie Dank und Anerkennung. „Das ist sicher kein ganz einfacher Schritt, wenn man aus der ersten in die zweite Reihe zurücktritt“, meinte WK-Direktor Pammer. Dass man den Wechsel auch als Degradierung sehen könnte,
ist aus Engels Sicht „eine unpassende Wortwahl“. Er habe sowohl mit Walter als auch Ribitsch „bestes Einvernehmen“.
Ob Engel nächstes Jahr im Zuge der notwendigen Neubestellung auch die Kollegiumsleitung bzw. das Rektorat von Gerhard Blechinger übernimmt, lässt er offen. „Diese Frage stellt sich noch nicht.“Nur so viel: „Ich sage nicht
von vornherein Nein.“