Kehrt Camara noch einmal zu Red Bull Salzburg zurück?
Sein Abschied ist beschlossene Sache, doch der Transfer von Mohamed Camara zieht sich. Am Mittwoch muss der Malier ins Trainingslager der Bullen in Bramberg einrücken.
SALZBURG. Fußballmeister Red Bull Salzburg hat seine Trainingszelte seit Samstag in Bramberg im Oberpinzgau aufgeschlagen. Eine Woche lang schwitzt die Truppe von Trainer Matthias Jaissle bei Traumwetter und intensiven Fußball- und
Athletikeinheiten, dazu stehen zwei Testspiele auf dem Programm: am Mittwoch gegen Legia Warschau (18 Uhr, Bramberg) und am Samstag
gegen Olympiakos Piräus (15.30 Uhr, Mittersill).
Der Testspiel-Auftakt gegen den bulgarischen Vizemeister ZSKA Sofia steckte den Bullen am Wochenende noch in den Knochen, jedoch
mehr psychisch als physisch. Nach 71 Spielminuten war ein 22 Jahre alter Salzburg-Fan etwa vier Meter
kopfüber von der Tribüne im Sportzentrum Anif direkt neben das
Spielfeld gestürzt. Er zog sich schwere Verletzungen zu und wurde per Helikopter ins Krankenhaus
geflogen, wo er sich Clubangaben zufolge nicht in Lebensgefahr befindet. Nähere Angaben wollte Red Bull Salzburg zum Schutz der Privatsphäre des Verunfallten und seiner Familie nicht machen. Die Partie gegen ZSKA Sofia wurde daraufhin beim Stand von 2:1 abgebrochen. Veranstalter des Testspiels
war Hannes Empls Sportveranstaltungs-Agentur SLFC, der laut SNInformationen jedoch keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten
hat, da es sich um einen Unfall und nicht um eine grobfahrlässige Handlung gehandelt habe.
Zurück nach Bramberg: Dort
werden nach und nach alle zuletzt noch urlaubenden Nationalteamspieler der Bullen erwartet. Auch Mohamed Camara. Der 22-jährige Malier muss am Mittwoch ins Trainingslager einrücken. Vorausgesetzt, er ist bis dahin noch Spieler
von Red Bull Salzburg. Sein Abschied vom Serienmeister ist längst beschlossene Sache, doch der von beiden Seiten gewünschte Transfer – Camara präferiert England und Salzburg will zwischen 20 und 30 Millionen Euro lukrieren – zieht sich länger als erwartet.
Insbesondere Brighton & Hove Albion hat englischen Medienberichten zufolge ein Auge auf den Mittelfeld-Abräumer geworfen. Der Neunte der abgelaufenen PremierLeague-Saison sucht Ersatz für den
um 30 Millionen Euro zu Tottenham
gewechselten zentralen Mittelfeldspieler Yves Bissouma, einen Landsmann von Mo Camara. Außerdem hat man bei Brighton mit Spielern aus Salzburg schon gute Erfahrungen gesammelt. Enock Mwepu ist vor einem Jahr zu den „Seagulls“im Süden Englands gewechselt und hat mit zwei Toren und fünf Assists eine tadellose Premierensaison in der Premier League
hingelegt. Und auch Abwehr-Allrounder Bernardo war zwischendurch in Brighton engagiert, hat dort 50 Pflichtspiele absolviert.
Spätestens am Mittwoch weiß man mehr, wenn Camara gemeinsam mit Max Wöber, Nicolas Seiwald, Noah Okafor, Benjamin Šeško, Luka Sučić und Co. ins Trainingslager der Salzburger einrückt
– oder eben fehlen wird.