Diskuskönig Weißhaidinger gab ein kurzes Gastspiel
Leichtathletik-Staatsmeisterschaft: WM-Kandidatin Susanne Walli machte über 400 Meter einen großen Schritt vorwärts.
ST. PÖLTEN. Lukas Weißhaidinger ist
im Moment der König der Leichtathleten in Österreich. Der Olympiadritte im Diskuswurf darf daher auch bei einer Staatsmeisterschaft
mit gutem Recht einen Hofstaat an Betreuern im Schlepptau haben. In St. Pölten probte der Oberösterreicher bereits die Abläufe für die
Weltmeisterschaft in Eugene (USA) am 17. und 19. Juli. Daher wichen auch Chefcoach Gregor Högler, Assistenztrainer Benjamin Rauscher und Masseurin Patricia Hana nicht von seiner Seite.
Wer den Meister in Aktion sehen wollte, durfte sich nicht verspäten. Nach nur zwei von sechs möglichen
Versuchen packte Weißhaidinger seinen Diskus auch schon wieder ein. „Wir hatten eine harte Trainingswoche eingelegt und heute
war es geplant, nur das Nötigste zu machen“, erklärte der 30-Jährige. 65,31 Meter reichten locker für Gold
und bestätigten das hohe Niveau, auf dem er in dieser Saison wirft. Zudem wollte er seinem 197 Zentimeter großen und 150 Kilogramm schweren Athletenkörper nicht zu
viel zumuten. „Ich hatte zuletzt leichte Rückenprobleme, die werden
wir jetzt behandeln.“Daher verzichtet er auch auf einen Start
bei der Diamond League in Stockholm am Donnerstag.
Begleitung auf dem Weg nach Eugene könnte Weißhaidinger durch seine oberösterreichische Landsfrau Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) erhalten. Sie sicherte als 400-Meter-Meisterin in 52,15
Sekunden ihre gute Ranglistenposition ab, die für die Vergabe der WMStartplätze ausschlaggebend ist. „Vorausgesetzt die Qualifikation ist
geschafft, freue ich mich schon auf die WM in Eugene, nachdem ich 2014 bereits bei der U20-WM dort
war“, sagte die 26-jährige OlympiaHalbfinalistin. In 23,39 Sekunden (persönliche Bestzeit) legte sie gleich noch 200-Meter-Gold nach.
Die Europameisterschaft in München im August hat Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) im Visier und mit seinen 5,52 Metern im Stabhochsprung einen großen Schritt in diese Richtung gemacht.
Zu später Stunde lieferte Sprinter Markus Fuchs noch ein Highlight im 100-Meter-Lauf. Der Niederösterreicher hatte erst vor wenigen
Wochen an selber Stelle mit 10,17 Sekunden am Uraltrekord von Andreas Berger (10,15, gelaufen 1988)
gekratzt. Um den Rückenwind optimal zu nutzen, wurde am Samstagabend die Laufrichtung umgedreht.
Doch der Wind hatte zu dieser Zeit schon Feierabend, 10,20 Sekunden
waren insofern ein weiteres Rufzeichen von Fuchs. „Mit dem Finale
bin ich nicht ganz zufrieden, obwohl es meine bisher zweitschnellste Zeit war. Ich weiß einfach, dass ich noch mehr draufhabe“, gab sich der 26-Jährige kämpferisch.
Siebenkämpferin Ivona Dadic, an ihrer Trainingsstätte mit Heimvorteil, holte Bronze über 100 Meter Hürden und im Kugelstoßen sowie Gold mit der 4x100-Meter-Staffel. „Es war ein riesiger Schritt nach
vorne, der lässt mich jetzt viel positiver auf die WM blicken. Jetzt habe ich das Selbstvertrauen, dort eine
gute Punktezahl machen zu können“, sagte Dadic.