Ein Salzburger Überflieger jubelte
Staatsmeisterschaft: Stabhochspringer Luca Del-Negro steigerte sich um 32 Zentimeter, Speerwerfer Matthias Kaserer feierte ein Jubiläum.
ST. PÖLTEN. Verkehrte Salzburger Leichtathletikwelt bei den österreichischen Meisterschaften in St. Pölten: Während Luca DelNegro über seine sensationelle
Bronzemedaille im Stabhochsprung jubelte, saß Inge Grünwald etwas abseits und grübelte über ihr frühes Aus im Weitsprung.
Von 4,63 auf 4,95 Meter schraubte Del-Negro in nur einem Wettkampf seine persönliche Bestmarke. „Damit hätte ich nie gerechnet, ich wäre schon
über 4,70 froh gewesen“, sagte der frischgebackene Maturant des Raiffeisen-Schulsportmodells (SSM) freudestrahlend.
Die Ausbeute des kleinen, sehr jungen Salzburger Teams war beachtlich. Katharina Stöger (Union
Salzburg) forderte bei ihrem Lauf zu Silber über 800 Meter sogar
Siegerin Caroline Bredlinger aus dem Burgenland bis zum Schluss. 2:10,80 Minuten stehen jetzt als Bestzeit zu Buche, ihr Trainer Peter Bründl blickt schon weiter: „Nächste Woche läuft Katharina
bei einem stark besetzten Meeting in Mannheim, da können sich unter 2:10 ausgehen.“
Zwei 100-Meter-Finalteilnahmen zeigten, dass auch die Sprintsparte in Salzburg wieder
lebt. Amira Simon (LT Salzburg, 12,19) wurde ebenso Fünfte wie
Union-Sprinter Jakob Hinterholzer (10,82). Fünfte über 400 Meter in 59,51 Sekunden wurde Elisabeth Fuchs.
Lukas Stiper, von Verletzungen geplagt und aus der Coronapause kommend, gab im Diskuswurf sein Bestes, 49,18 Meter
brachten im Sog des Olympiadritten Lukas Weißhaidinger den
vierten Platz.
Zwei knapp übertretene Sprünge, dann 5,46 Meter: Das
war für Inge Grünwald zu wenig, um sich für das Finale der besten acht zu qualifizieren. Eine herbe
Enttäuschung für die Meisterin des Vorjahres. In der Hallensaison in den USA, wo sie studiert,
hat die Walserin bereits 6,42 Meter hingelegt. „Der dritte war ein Sicherheitssprung. Leider war da auch der Wind weg“, analysierte Grünwald, die damit wertvolle Punkte für die EM-Qualifikation
verpasste. Nicht in München starten wird auch Peter Herzog. Nach knapp verpassten Limitzeiten über 10.000 Meter legt der Pinzgauer den Fokus bereits auf die Herbstmarathon-Vorbereitung.
Mit nationalen Ehren begnügt sich Matthias Kaserer, das aber zuverlässig: Der Union-Speerwerfer holte mit 66,58 Metern seinen zehnten
Titel in elf Jahren. Der Zahnarzt kämpfte mit berufsbedingten Rücken- und Nackenschmerzen, seine Therapie
war ein einwöchiger Segelurlaub. Rang vier holte Jakob Grubmüller (57,93 Meter). Neben dem Ältesten in der Salzburger Garde jubelte auch die Jüngste: Die 14 Jahre alte Sarah Baumgartner holte mit 3,60 Metern Bronze im Stabhochsprung. Landestrainer Richard
Marschal war zufrieden: „Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt.“